Bauwerk

Wohnen am Kaisergarten
Architekten Frank + Partner - Wien (A) - 2010
Wohnen am Kaisergarten, Foto: Ernst Kainerstorfer
Wohnen am Kaisergarten, Foto: Ernst Kainerstorfer
25. März 2011 - Az W
Die Wohnhäuser an der Barmherzigengasse stellen die letzte Erinnerung an die 300-jährige Geschichte der ehemaligen „Kaisergärten“ dar. Nach der zweiten Türkenbelagerung erwarb Kaiser Franz 1804 hier Gartenanlagen und ließ vom Hofgärtner Antoine geometrische Rasenfelder mit Alleen, Glashäusern und Obstgärten anlegen – den „Kaisergarten“. Mit dem Bau der Krankenanstalt Rudolfstiftung 1858 war die Liegenschaft seit 1980 Standort für ein Mitarbeiterwohnhaus, das zuletzt nicht mehr in Verwendung stand. Inmitten der parkartigen Grünfläche wurden nach Plänen der Architekten Frank + Partner 92 frei finanzierte Eigentumswohnungen mit besonderer Rücksichtnahme auf den wertvollen alten Baumbestand am Areal errichtet.
Wesentliches Gestaltungselement ist die Gliederung in drei stadtvillen-ähnliche Baukörper, die baulich zwar miteinander ver¬bunden sind, gestalterisch jedoch durch hochwertige Material¬auswahl getrennt wirken. Gliederungselemente im Detail sind die verglasten Eingangs¬bereiche und Stiegenhäuser, die materialbetonte Ausführung der zweigeschossigen Sockelzone und die farbliche Differenzierung der Dachzone. Im gesamten halböffentlichen Bereich (Eingangszone, Briefkastenanlagen, Stiegen und Lifte) dominieren Glas, Stein und Edelstahl.
Jeder Wohnung sind Freibereiche wie Loggia, Terrasse oder Eigengarten so zugeordnet, dass eine größtmögliche Privatsphäre gewährleistet wird. Die Wohnungsgrößen der 2-, 3- und 4- Zimmer Wohnungen bewegen sich zwischen 66 m² und 130 m². Die gesamte Anlage entspricht dem Niedrigenergiestandard.

Der 3.550m² große Freiraum wurde – entsprechend der Geschichte des Kaisergartens – in die Planung miteinbezogen. Für die Gestaltung der Außenanlagen zeichnet das Planungsbüro Knollconsult ZT GmbH verantwortlich. Passend zur schnörkellosen Architektur bietet der Außenraum geome¬trische Formen, großformatigen Steinplatten und sparsame Bepflanzung mit „asiatischem“ Touch. (Text Architekten, redaktionell überarbeitet Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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