Bauwerk

Karrée St. Marx
3:0 Landschaftsarchitektur - Wien (A) - 2009
Karrée St. Marx, Foto: 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimermann OG
Karrée St. Marx, Foto: 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimermann OG
Karrée St. Marx, Foto: 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimermann OG

Karre St. Marx Freiraum

4. August 2011 - next.land
Der Freiraum als übergeordnetes Thema im Wiener Wohnbau – das Karree St. Marx. Ein politisches Projekt und seine Geschichte.

Das „Karree St. Marx“ stellt ein städtebauliches Entwicklungskonzept am Übergang der dicht verbauten Stadt zur gewerblichen Peripherie Wiens dar. Hier entstanden, auf Basis des Masterplans, den 3:0 Landschaftsarchitektur gemeinsam mit dem Büro Geiswinkler im Jahr 2004 entwickelt hat, ca. 340 geförderte Wohnungen auf 3 Bauträgerplätzen sowie dichte Zeilenverbauung mit gemischten Nutzungen an der „Stadtkante“ zur Schlachthausgasse.

Der spannendste Aspekt für dieses neue Wohngebiet liegt, aus der Sicht der Landschaftsarchitektur, in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Wiener Naturdenkmal „Donauprallhang“ und der Lage im Landschaftsraum des Erdberger Mais mit seinen stark pannonisch geprägten Vegetationsstrukturen.

Dieses Thema wurde von 3:0 Landschaftsarchitektur sowohl bei der Erstellung des übergreifenden Masterplans, wie auch bei der Bearbeitung der landschaftsarchitektonischen Detailprojekte für die Bauträgerplätze D (Bauhilfe mit Querkraft) und C (Sozialbau mit Geiswinkler) weiterentwickelt.
Der Freiraum im Karree St. Marx zeichnet sich durch eine über alle Bauträgerplätze erstreckende (!), standortgerechte und somit ökologisch angepasste Pflanzenwahl aus. Die Bepflanzung orientiert sich an der ursprünglich am Ort vorgefundenen Vegetation. Durch die seitens der Stadt geforderte und vom wohnfonds_wien unterstützte Freiraumkoordination ist es in diesem Projekt möglich, über die klassischen Bauträgerplatzgrenzen „hinweg zu denken“. Der Freiraum fungiert als übergeordnete Klammer und identitätstiftendes Element für den neuen Stadtteil.

Die konkrete Schnittstelle der Freiraumkoordination zwischen verschiedenen Bauträgern, Architekten- und Landschaftsarchitektenteams ist im vorliegenden Projekt noch sehr unzureichend ausformuliert gewesen. Zuständigkeiten zu Fragen des Freiraums waren im laufenden Planungs- und vor allem auch im Umsetzungsprozess schwierig festzumachen. Dafür ist die Rolle der Freiraumkoordination noch viel zu wenig stark mit Kompetenzen ausgestattet.

Zum konkreten Projekt:
Es wurden trotz abgestimmter Auswahl und Lage der Bepflanzungen an den Grundgrenzen und des koordinierten, übergeordneten (über alle Bauplätze) Spielangebotes, nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Dafür war die landschaftsarchitektonische Planung zu wenig lange involviert (Beauftragung nur bis zur Leitdetailplanung) und die Freiraumkoordination mit zu wenig Entscheidungsbefugnis und Rückhalt ausgestattet.

Das gemeinsame Ziel der Freiraumkoordination im Projekt war deshalb die Abstimmung der Materialien und Elemente im Freiraum ebenso wie die Wegeführung und Ausstattung der Kinder- und Jugendspielinfrastruktur, sowie das übergeordnete Vegetationskonzept, das durch verschiedene Eichenarten, Speierling oder Hopfenbuchen mit trockenheitsverträglichen Sträuchern, Stauden und Gräsern kombiniert wurde, und die Vermeidung von Zäunen an den Bauträgergrenzen.

Die Fertigstellung der Bauträgerplätze erfolgte zwischen Herbst 2009 und Winter 2010.

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