Bauwerk

LKH Feldbach
INNOCAD - Feldbach (A) - 2010
LKH Feldbach, Foto: Paul Ott
LKH Feldbach, Foto: Paul Ott

Aufstockung Neurologie

28. November 2011 - HDA
Als erster Schritt der Adaptierung und Erweiterung des LKH Feldbach erfolgte die Aufstockung des Südtraktes. Im Endausbau eine interdisziplinäre Sonderklassestation, werden die Räumlichkeiten in der ersten Stufe als Ambulanz für Neurologie mit diversen Untersuchungs- und Behandlungsräumen genutzt. Diese zweistufige Nutzungsanforderung erfordert in der Planung und Umsetzung ein Höchstmaß an Flexibilität sowohl was die interne Organisation betrifft als auch die äußere Hülle - sämtliche Umbauten müssen bei laufendem Krankenhausbetrieb und ohne Eingriff in die Fassade realisiert werden.

Darüber hinaus reagiert das Konzept auf die räumlichen und funktionellen Herausforderungen bei der medizinischen Betreuung und entwickelt sich um den zentralen Aspekt: Die Bedürfnisse der Menschen – der Patienten, der Ärzte, des Pflegepersonals und der Besucher. Dabei treffen Aktivität und die Anforderung nach Ruhe und Entspannung als vermeintliche Gegensätze aufeinander: Kurze Wege, eine klare Zonierung und ein für die jeweilige Nutzung idealer Kommunikationsmittelpunkt sind die Antwort.

Erreicht wird dies durch eine zentrale Erschließungszone, die von einem langgestreckten „Möbel“ durchspannt, zur Verweilzone wird. Dieses beinhaltet Sitznischen, Garderoben, Zeitschriftenablagen etc. So entsteht die freundliche Ästhetik einer „Hotellobby“, geprägt von Weite in der Wahrnehmung von innen, einer warmen, hellen Atmosphäre und Leichtigkeit in der Anmutung von außen.

Diese Leichtigkeit wird durch den geflochtenen Sonnenschutz aus Streckmetall, der den neuen Bauteil sprichwörtlich mit dem Bestand verwebt, erzeugt. Die den Terrassen vorgelagerten Pflanztröge, führen ebenso die Form des bestehenden Südtraktes weiter. Dadurch wird die klare Geometrie „weicher“ und die großmaßstäbliche Fassadengliederung lässt ein ausgewogenes Miteinander der unterschiedlichen Volumen, Fassaden und Proportionen entstehen. Der vorgesetzte Sonnenschutz ermöglicht zudem ganzjährige freie Aussicht in die umgebende Landschaft. Pragmatisch und gleichberechtigt gibt es überall gleiche Aussicht und gleiche Belichtung - im Zimmer, im Untersuchungsraum, im Sozialraum oder im Arbeitsraum. Auf den Terrassen bringen die Pflanztröge die Natur vor die Behandlungsräume und Patientenzimmer.

Die Aufstockung wurde mit erprobten Lösungen umgesetzt, die in Funktionalität und Wirtschaftlichkeit klar einschätzbar sind. Die statische Konstruktion ist ein Stahlskelettbau, die Decke wurde als KLH Massivholzdecke ausgeführt. Das Lichtkonzept hat die Erzeugung einer warmen, hellen Atmosphäre zum Ziel. Lineare Lichtelemente in Verbindung mit dem durchgehenden Glasoberlichtband der zentralen Erschließung erzeugen ein neutrales gleichmäßiges Raumlicht. Punktförmige Lichtquellen betonen die Verweilzonen im „Möbel“ und den zentralen loungeartigen Wartebereich und schaffen unterschiedliche Helligkeiten und Atmosphären. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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