Bauwerk

Wohnhaus Hochleitner
arge.ateliers - Laakirchen (A) - 2011
Wohnhaus Hochleitner, Foto: Georg Hochleitner
Wohnhaus Hochleitner, Foto: Rupert Asanger
28. Juni 2012 - afo
Entwurfsvorgaben
Verdoppelung der Wohnnutzfläche auf ca. 150 m² und Teilung in Elternbereich Erdgeschoss, sowie Jugendstudio Dachgeschoss.
Thermische Sanierung des Bestandes. Schaffen eines Niedrigenergieobjektes. Umstieg auf alternative Heizsysteme und Errichtung einer Brauchwasseranlage. Neuausrichtung des Gesamtobjektes hinsichtlich passiver Sonnenenergienutzung. Verwendung der überschüssigen Sonnenenergie zur Erwärmung des neu errichteten Schwimmbeckens. Einsatz des Grundwassers zur Gebäudekühlung.

Entwurfsprinzipien
Schaffen einer zeitgemäßen Wohnsituation unter Einbindung des Altbaues und dessen Charakteristik (ca. vor 100 Jahren errichtetes Holzhaus eines Flickschusters)
Einbettung des Erweiterungsbaues in die gewachsene Parkanlage mit Bedacht auf den größtmöglichen Schutz und die Erhaltung des altehrwürdigen Baumbestandes.
Ermöglichen eines nicht vorhandenen Dialoges zwischen Außen und Innen. Einbindung der umliegenden Natur in das Wohngefüge
Errichtung einer Schallbarriere zur westlich angrenzenden Bundesstrasse B 144 und zum Komplex der SCA Laakirchen.

Nachhaltigkeit im Einsatz des Baustoffes Holz - Schaffen eines sichtbaren Dialoges zwischen hundertjähriger Zimmermannskunst und zeitgemäßer Holztechnologie durch Freilegung der aus Tannenholzstaffeln in Schwalbenschwanzverbindung zusammengefügten Außenwände des Altbestandes und Anbindung von Brettschichtholzplattenkörpern als „Haus im Haus“-System.

Reduktion der für die Gebäudehülle verwendeten Materialien auf zwei gegensätzliche Strukturen (Tannenholzschalung sägerau vertikal und großflächige Fassadenplatten horizontal ausgerichtet - beide Fassadensysteme hinterlüftet ausgeführt) zur Versinnbildlichung des Entwurfsprinzips auch nach außen.

Jurybegründung Holzbaupreis
„Nicht weitere formale Varianten, sondern inhaltliche Fortschritte sind jetzt an der Reihe! Somit sind statt einer weiter voranschreitenden Zersiedelung und der zusätzlichen Ausweitung von Bauland die Bildung von Ensembles und eine möglichst zentrumsnahe Verdichtung wünschenswert. In diesem Sinne hält der aktuelle Preisträger auch eine politische und volkswirtschaftliche Antwort bereit. Ein kleines, überaus bescheidenes, ca. 100 Jahre altes Siedler-Holzhäuschen wird zum Kern und Ausgangspunkt eines zeitgerechten neuen Einfamilienhauses. Der zurückhaltende, aber höchst effiziente Mitteleinsatz schafft im Verein mit nahezu collageartigen Additionen und einem undogmatischen Material- und Formenmix eine Wohnlichkeit und einen sympathischen Luxus, wie man ihn sich in dieser Form zahlreicher wünschen würde. Ohne formale Aufgeregtheit, aber auch ohne Sentimentalitäten werden hier qualitätsvolle Räume, kluge Funktionszuordnungen und gute Freiraumbeziehungen geschaffen.“
(Text: Architekten)

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