Bauwerk

Headquarter Microsoft Vienna
INNOCAD - Wien (A) - 2011
Headquarter Microsoft Vienna, Foto: Paul Ott
Headquarter Microsoft Vienna, Foto: Christian Dusek
29. Oktober 2012 - Az W
Wie sieht die ideale Arbeitsumgebung in einem Büro aus? Und wie kann ein Büro aussehen, das die Produktivität von Mitarbeiter:innen in der Software-Branche fördert? Anders, bunt. Vor wenigen Jahren noch machten die verspielten Büros des amerikanischen Suchmaschinengiganten einen gewagten Eindruck. Heute zählt eine spielerische Arbeitsumgebung in den Creative Industries zum guten Ton. Im neu gestalteten Microsoft Headquarter in Wien rutschen Mitarbeiter:innen zu ihren Kolleg:innen eine Etage tiefer, lassen sich in Bean-Bags fallen und kuscheln ihre Füße in flauschige Teppiche. Dahinter steckt mehr als Designverliebtheit.

Microsoft analysierte die Mitarbeiterstruktur seiner Bürostandorte an Hand der Anwesenheit seiner Mitarbeiter:innen im Büro. Das Spektrum reicht vom Resident, der ständig im Büro ist und einen fixen Arbeitsplatz hat, bis hin zum Nomaden, der vorwiegend über Kommunikationsmedien mit dem Unternehmen verbunden und kaum im Büro anwesend ist. Das daraus abgeleitete Raumprogramm stellt den Mitarbeiter:innen die passende Arbeitsumgebung zur Verfügung, mit dem Ziel maximaler Produktivität. Auf knapp 5000 m² entwarfen die Architekten einen „Organisations-Organismus“ und verbanden zwei zuvor voneinander abgeschottete Mitarbeiteretagen.

Mitarbeiter:innen können aus einem Angebot unterschiedlicher Arbeits-, Kommunikations- und Begegnungssettings ihren idealen Arbeitsort wählen. Das gestalterische Konzept der Architekten basiert – ähnlich wie bei einem Computer – auf vier wesentlichen Elementen: Die Horizontale Erschließungszone als „Data Highway“: Gänge und Foyer werden bewusst dynamisch gestaltet, der gestreifte Vinyl-Boden symbolisiert Bewegung und Geschwindigkeit.

Gemäß dem Credo „Die wichtigen Informationen erfährt man nicht im Meeting, sondern danach“ werden Mitarbeiter:innen im Microsoft Headquarter zum inoffiziellen – meist produktiven – Austausch eingeladen. Eine Kaffeeküche kann weit mehr bieten als nur Koffein bereitstellen. Cafeteria, Bar, Playground, Think Tank, Bibliothek sowie spezielle Kommunikations- und Arbeitsbereiche bilden die räumlichen Voraussetzungen für den „Prozessor“.

Als „Arbeitsspeicher“ sind die Besprechungsräume angelegt. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Größe, sondern bieten eine Vielzahl an unterschiedlichen Stimmungen. Die Mitarbeiter:innen können je nach Bedarf und Stimmung das für sich ideale Umfeld wählen.

Die Großraumbüros als „Arbeitsspeicher“ sind mit warmen, weichen Materialien und einer optimalen Raumakustik ausgestattet. Der unterschiedlichen Präsenz der Mitarbeiter im Büro folgend – vom Resident bis zum Nomaden – bieten die Großraumbüros im Headquarter fix zugeordnete Arbeitsplätze, frei wählbare Arbeitsplätze und Desksharing-Plätze. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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