Bauwerk

Sanierung und Aufstockung Margaretenstraße 9
Josef Weichenberger Architects - Wien (A) - 2012
Sanierung und Aufstockung Margaretenstraße 9, Foto: Erika Mayer
Sanierung und Aufstockung Margaretenstraße 9, Foto: Erika Mayer
5. Oktober 2012 - Az W
Die Kreuzung Schleifmühlgasse/Margaretenstraße ist eine stark frequentierte Kreuzung unweit des Karlsplatzes und der Technischen Universität, in Fußnähe zum Naschmarkt im Freihausviertel gelegen. Auf das vormals viergeschossige Gründerzeiteckhaus wurde ein dreigeschossiger Neubau aufgesetzt. Dreigeschossige Dachausbauten sind im innerstädtischen Umfeld selten anzutreffen. Die für das Gründerzeithaus verhältnismäßig niedrige Bestandssituation ließ hier aber drei neue Geschosse innerhalb der zulässigen Bauhöhe zu. Bauplastik, Glasfronten und Terrassen spiegeln die städtebauliche Situation der hochwertigen Lage wieder und spielen mit den Sichtbezügen aus den Straßenfluchten und der Wiener Dachlandschaft. So entstand ein komplexes geometrisches Bezugsgerüst, in das die Dachaufstockung eingewoben wird. In diesem Gerüst aus Bezugslinien entwickelt sich die Dachaufstockung als ein mäandrierendes Band, das schließlich in das bestehende Dachgesims mündet und den Neubau mit dem Bestand verschmelzen lässt. Wie der Baukörper selbst, entwickeln sich auch die Grundrisse der vier großzügig geschnittenen Wohnungen (davon eine Maisonette) aus den Richtungen der Stadtstruktur, zu der sie sich großzügig öffnen. Gut möglich, dass der Vordermann demnächst nicht sofort aufs Gas steigt, wenn die Ampel auf Grün schaltet, weil er in Gedanken in diesem komplexen Gefüge umherwandelt. Auf eine Dachlandschaft projizierte Straßenfluchten bekommt man in Wien schließlich nicht an jeder Ecke zu sehen. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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