Bauwerk

Wohn- und Bürohaus „hernalser“
pool Architektur - Wien (A) - 2014
Wohn- und Bürohaus „hernalser“, Foto: Hertha Hurnaus
Wohn- und Bürohaus „hernalser“, Foto: Hertha Hurnaus
Wohn- und Bürohaus „hernalser“, Foto: Hertha Hurnaus
21. November 2014 - Az W
Das Hochhaus bildet vis à vis von der U6 Station Josefstädterstraße einen visuellen Anker an einer Kreuzung, die zuvor nur eine beliebige Kreuzung unter vielen war. Die stärkste Wirkung entfaltet das Gebäude, wenn man sich ihm von Süden kommend nähert. Das Hochhaus tritt im Krümmungsverlauf der Straße allmählich ins Blickfeld und wirkt schon alleine auf Grund der topografischen Lage – das Gelände steigt nach Norden hin an – erhöht. Im Idealfall setzt Sonnenlicht die Fassade in Szene.

Die äußere Haut ist mit bronzefarbenen, gelochten Aluminiumblechen verkleidet, die mit dunkel & matt eloxierten Alu-Paneelen hinterlegt sind. Die Lochung der Fassadenbleche überzieht das Gebäude als großflächiges Muster, das, je nach Abstand und Winkel des Betrachters, unterschiedliche Moiré-Effekte entstehen lässt.

Das Bürohochhaus schließt die Blockrandbebauung und entwickelt sich, der Widmung entsprechend, als Akzentuierung der Blockrandbebauung in die Höhe. Der unterschiedlichen städtischen Gewichtung von Gürtel und Veronikagasse Rechnung tragend, schiebt sich das Gebäude in den oberen Geschossen in Richtung Gürtel vor.

Im Gebäude befinden sich überwiegend Büroflächen. Fünf Etagen werden von den Eigentümern selbst genutzt, die hier ihre Unternehmenszentrale haben. Nach außen treten die Unternehmen nicht in Erscheinung, so wurde z.B. auf Leuchtreklamen verzichtet. Das Dachgeschoss dient Konferenzen und Fortbildungsveranstaltungen. Damit das Haus nach Büroschluss nicht in der Dunkelheit verschwindet und um eine dem Standort angemessene Durchmischung zu erzielen, wurden in drei Etagen Wohnungen vorgesehen (Geschosse 9-11; ca. 5000 EUR/m2).

Die Planung der Tiefgarage gestaltete sich schwierig. Auf dem 650 m² kleinen Grundstück – bzw. unter dem Grundstück – sollten 53 Stellplätze geschaffen werden. Um das Planziel zu erreichen, musste der unterirdische Raum in der Horizontalen vergrößert werden. Ein Teil der Garage erstreckt sich nun unter öffentlichen Grund. Die Oberflächengestaltung dieser Fläche übernimmt der Bauträger.

Die Fenster verfügen über einen (energie)effizienten Sonnenschutz. Eine passive Kühlenergiegewinnung aus Geothermie, Nachkühlung durch Kaltwassersatz in Verbindung mit Trockenkühler, Bauteilkühlung in den Bürozonen und zusätzliche Kühlenergieeinbringung durch Kühlung der mechanischen Zuluft und Umluftkühler tragen zu einer verbesserten Energiebilanz bei (HWB 19,5). (Text: Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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