Bauwerk

„breitensee studios“
HOLODECK architects - Wien (A) - 2013
„breitensee studios“, Foto: Wolfgang Thaler
„breitensee studios“, Foto: Wolfgang Thaler
„breitensee studios“, Foto: Wolfgang Thaler
27. Februar 2015 - Az W
Bei den „breitensee studios“ handelt es sich um eine zweigeschossige Aufstockung eines gründerzeitlichen Gewerbeobjektes im 14. Wiener Gemeindebezirk. Teil des Projektes sind im Weiteren ein hofseitiges, eingeschossiges Brückenbauwerk (Mieteinheit) sowie die Erweiterung von Bestandsflächen im 1. und 2.OG mittels Glasboxen (Wintergarten) und Terrassen. Die „breitensee studios“ sind Mieteinheiten mit hochwertigen Freiflächen, direkt jeder Nutzungseinheit zugeordnet, und wurden durchgängig im Stahlleichtbau errichtet.

Der zweigeschossige Neubau legt sich als eigenständiger, horizontal ausgerichteter Bauteil auf das Bestandsgebäude (Sockel). Die Lücke des Straßenzuges im Bereich Trafogebäude innerhalb der geschlossenen Blockrandbebauung wird mit Balkonen für die Gründerzeitbüros geschlossen. Die Auskragung (per Definition Erker) am Ende stellt den Bezug und gleichsam die Verbindung zum Neubau im Innenhof dar und definiert den Freibereich (Büroterrasse) als Fuge zum angrenzenden 60er Jahre Industriebau im Osten.

Der Aufbau der straßenseitigen Fassade besteht aus einer hochisolierten Pfosten-Riegel-Stahlkonstruktion, die für das Projekt eigens aus Systemteilen entwickelt wurde. Wie ein regalartiges Möbelstück, handwerklich mit Schraubenverbindungen erstellt, ist es mit verschiedenen Ausfachungen in liegenden Formaten bestückt. Zwischen den weißlackierten Metallschwertern sind in unregelmäßiger Reihenfolge Sonnenschutzglas, transluzente Füllungen (Kapillarglas zur Lichtlenkung) und Metallpaneele eingesetzt, wodurch ein lebendiges, plastisches Fassadenbild von außen entsteht.

Im Innenraum ist für den Betrachter keinerlei Vertikalität erkennbar, vielmehr ist der Eindruck eines Regales ablesbar. Das Ergebnis wird als intelligente Low Tech Haltung „gelesen“ und selbst in diesem Maßstab ist die bewusste Thematisierung des Handwerkes - die Sichtbarmachung der Produktionsfertigung - in Anlehnung an die Genesis des Standortes abgebildet.

Das Projekt umfasst 10 Einheiten zwischen 118 und 312 m² Nutzfläche, wovon 8 Einheiten zweigeschossig ausgeführt wurden. Die Maisonetten sind für reine Büronutzung auf der unteren Ebene ausgelegt und erhalten eine Wohnatelierfunktion samt Nasszelle auf der oberen Ebene. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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