Bauwerk

Neubau Stahlcon GmbH
mönkemöller und kreppel - Steinenbronn (D) - 2014
Neubau Stahlcon GmbH, Foto: Zooey Braun
Neubau Stahlcon GmbH, Foto: Zooey Braun
27. Februar 2017 - newroom
Ein Bürotrakt plus tausend Quadratmeter Lagerhalle für insgesamt fünfzehn Mitarbeiter, beides sollte Wohnlichkeit ausstrahlen, ein gutes Arbeitsklima bereitstellen und zudem die flache innerbetriebliche Hierarchie architektonisch abbilden: Bei der Planung des Firmengebäudes, von dem aus hochwertige Profilschellen aus Edelstahl in alle Welt vertrieben werden, war „Grünes Denken“ für die Architekten Anja Mönkemöller und Burkhard Kreppel in vielfacher Hinsicht entwurfsbestimmend. Die Verwendung möglichst umweltverträglicher, später allenfalls einfach zu trennender und entsorgender Baustoffe und ein ressourcenschonendes Energiekonzept waren ebenso wichtig, wie eine möglichst hohe Nutzungsflexibilität sowie die Erweiterbarkeit des Bürotraktes durch Aufstockung.

Mönkemöller und Kreppel dockten den zweigeschossigen Bürotrakt L-förmig an die Süd- und Westseite der Halle an. An die optisch durchlässige, nach außen sowie zum Teil zur Halle verglaste Erschließungs- und Kommunikationszone sind an den frequentiertesten Zonen erweiterte Gangbereiche als möblierte Kommunikationszonen für informelle Begegnungen und Besprechungen in kleiner Runde angelagert. Eingebettet ins Grüne liegen nach Süden erdgeschossig der Aufenthaltsbereich und darüber der Besprechungsraum, denen mit allen anderen Räumen nicht nur der Ausblick über raumhohe und übereck gezogene Verglasungen gemeinsam ist, sondern auch die direkte Austrittsmöglichkeit ins Freie. An den zarten Profilen der Stahlkonstruktion des Fluchtbalkons rankt Hopfen empor, der gemeinsam mit naturnahen Außenraumgestaltung in Form eines wassergebundenen Belags am Vorplatz und einer Naturwiese im Süden und Westen einen vegetabilen Übergang in die ländliche Umgebung herstellt.

Das Herzstück der Firma, die sechs Meter hohe, stützenfreie Lagerhalle, in der die Edelstahlteile gelagert, verpackt und versandfertig gemacht werden, wurde komplett in einer Holzkonstruktion hergestellt. Außenwände aus massiven Brettsperrholzelementen steifen die Fachwerkbinder aus Brettschichtholz aus. Beim Leichtdach wurden die Sparren sichtbar belassen und geben den Raster für die Installationsführung vor. Reichlich Tageslicht spart Beleuchtungsenergie und wirkt sich psychophysiologisch positiv aus. Im Gegensatz zur industriell anmutenden – dennoch von hoher Aufenthaltsqualität gekennzeichneten – Halle, wurde am Bürotrakt auf verstärkte wohnliche Anmutung und Hochwertigkeit bei Materialien und Farben geachtet. Die Botschaft: Industriebau muss nicht kühl und technoid sein, um auch über die Architektur wirtschaftliche Kompetenz und Seriosität zu vermitteln

Verantwortungsvolles Wirtschaften findet seinen Ausdruck auch in der Architektur des Arbeitsplatzes. Was den Mitarbeitern gut tut und den Ort und die Umwelt respektiert, ist auch gut für das Unternehmen. (Text: Franziska Leeb)

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