Bauwerk

Büro- und Geschäftshaus k47
Henke Schreieck Architekten - Wien (A) - 2003

„k47“ macht's im Stadtbild wieder gut

Der neue Kaipalast wurde schon vor der Eröffnung als gelungene Architektur im Welterbeensemble gefeiert. Zuvor gab es heftige Debatten um den Abriss des alten Palastes.

An der Realisierung des „k47“ als Standort einer Versicherung wurde lange gezweifelt.

11. Oktober 2003
Kaum ein Slogan hat sich so bewährt: Zürich Kosmos macht's wieder gut. Als nämlich Rudolf Kraft, Chef der Versicherungsgesellschaft, vor längerer Zeit der „politische Bannfluch“ wegen des Abrisses des alten Kaipalastes traf, dachte er nicht mehr daran, jemals am Kai bauen zu dürfen. Jetzt ist alles paletti, weil ein schmuckes Kastl mit „Skybox“ und lamellenverzierter Glasfassade zum neuen Palast wurde - sein Kürzel „k47“ ist abgeleitet von der Adresse Franz-Josefs-Kai 47. Seit 1930 besitzt die Versicherung diese Liegenschaft.

Verwirklich haben den siebengeschoßigen Bau die Architekten Marta Schreieck und Dieter Henke. Sie haben vor wenigen Tagen auch den städtebaulichen Wettbewerb zur Neugestaltung der Bahnhofsüberbauung in Wien-Mitte gewonnen.

Marta Schreieck sagte bei der Eröffnung gestern, Freitag, es sei ihr bewusst, dass die Erwartungshaltung nach all den Abriss- und Welterbedebatten in der Wiener Innenstadt gegenüber k47 besonders hoch gewesen seien. Man habe versucht, den zeitgenössischen Bürobau ins historische Ensemble am Kai zu intergrieren.


Leere als Luxus

Dies sei vor allem deswegen gelungen, weil man auf Kubaturen und Maßstäbe geachtet habe - man habe die maximal erlaubte Höhe nicht ausgenutzt. Der eigentliche Luxus an dem Neubau sei „die Leere im Inneren des Gebäudes“ (das Atrium) - was in Zeiten der Raum-, Höhen- und Flächenmaximierung für mehr Profit mit Immobilien bemerkenswert sei. Wendbare Sonnenschutzlamellen wirken wie schimmernde Schichten, wenn sie geschlossen sind. Stehen sie offen, ist der geschmälerte Blick nach außen auf den Donaukanal frei.

Das Schmuckkastl hat, nach hinten versetzt und über dem Stiegenhaus schwebend, eine Box obendrauf. In dem rundum verglasten Raum eröffnet sich Besuchern auf der Seite zur Leopoldstadt der Blick auf den Donaukanal. Selten ist bisher das graublaue Band so gut von einem öffentlichen Gebäude aus zu sehen gewesen. Ein Rundumblick über die ganze Innenstadt ist möglich. Jene, die dort oben ihre Dachgärten angelegt haben, werden mit künftig zahlreichen Besuchern der „Skybox“ weniger Freude haben.

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