Bauwerk

Anton Bruckner Privatuniversität - Neubau
Architekturbuero 1 - Linz (A) - 2015
Anton Bruckner Privatuniversität - Neubau, Pressebild: Simon Bauer
Anton Bruckner Privatuniversität - Neubau, Pressebild: Simon Bauer

Anton Bruckner Privatuniversität

Preisträger ZV-Bauherrenpreis 2016

5. November 2016 - newroom
Die Wände schwingen, kippen und scheinen zu tanzen, vertikale weiße Lamellen umspielen das Volumen und lassen die Horizontalteilung der Geschosse verschwinden. Konzertflügel (wenn auch in weiß), Harfe, Orgelpfeifen; der Assoziationen sind viele und sie alle verweisen auf Musik, Tanz und Schauspiel als Zweckbestimmung des strahlenden, emblematischen Gebäudes, das da am Hang oberhalb von Linz thront. Auch aus der Nahsicht ist die Form nicht nur baukünstlerisch, sondern auch städtebaulich gedacht, zieht den schönen, mit Kunstwerken akzentuierten Park in die räumliche Gesamtkomposition mit ein und schirmt ihn von der Hagenstraße ab. Das Restaurant öffnet sich mit seinem Gastgarten zum Park hin. Eine große Freitreppe hinauf zur Terrasse auf halber Gebäudehöhe lädt geradezu ein, bei schönem Wetter von Tänzer:innen und Musiker:innen bespielt zu werden. Fließender Raum auch im Inneren: Die Treppenhalle mit Galerien und Wandelgängen und vielfältigen Blickbeziehungen nach innen und außen ist ein gebäudehoher lichtdurchfluteter „Fluss“, ein Bewegungs-, Kommunikations- und Verweilraum zugleich. Ein großer Musiksaal und ein Dutzend kleinere, zum Teil hoch spezialisiert ausgerüstete Säle und Studios füllen das Erdgeschoss. Die organischen Formen und das Lamellenmotiv setzen sich in den Sälen und in den Übungsräumen fort und übernehmen in unterschiedlichen Variationen Aufgaben der Schallregelung. So konnten zusätzliche akustische Maßnahmen und damit weitere gestalterische Motive vermieden werden. Zudem ist es gelungen, die besonderen technischen und akustischen Anforderungen mit dem Passivhausstandard in Einklang zu bringen.

Bauherr und Nutzer:innen sowie die weiteren Projektbeteiligten waren trotz des engen (und eingehaltenen) Budgets zu bautechnischen und gestalterischen Risiken und Experimenten bereit und haben zum Gelingen des Gebäudes wesentlich beigetragen, das der Universität und den 850 Studierenden funktional, akustisch und ästhetisch optimale Lehr-, Übungs- und Veranstaltungsräume zur Verfügung stellt. Der Wille zur Qualität ist deutlich spürbar. So kann die Bruckner-Universität nicht nur als Signature Building und neues Wahrzeichen der Stadt Linz eine gute Figur machen, sondern auch als Institution überregional ausstrahlen. (Text: Jurytext Bauherrenpreis der ZV 2016, Falk Jaeger)

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