Bauwerk

OMICRON Campus
Dietrich | Untertrifaller - Klaus (A) - 2014
OMICRON Campus, Foto: Dietrich | Untertrifaller Architekten

ZV-Bauherrenpreis 2015

2. November 2015 - newroom
Omicron electronics wurde 1984 von Rainer Aberer gegründet und ist heute ein global tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Klaus, hat 20 Niederlassungen in Europa und 600 Mitarbeiter:innen. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer bei Prüfgeräten für die Schutz- und Messtechnik in elektrischen Energiesystemen. Die Erweiterung in Klaus für 200 Arbeitsplätze und zusätzliche Lager- und Sonderräume folgte dem Leitbild, den Arbeitsort für national und international gesuchte Mitarbeiter:innen so angenehm und attraktiv wie möglich zu machen. Der Neubau ist eine Weiterentwicklung des nördlich benachbarten „Altbaus“ von 2000/2008, der egalitäre Einzelräume um ein großes, legeres Atrium reihte. Drei sehr unterschiedliche Höfe zonieren und belichten nun das neue, dreigeschossige Karree. Foyers, Labor- und Besprechungsräume schließen erdgeschossig an die grünen Atrien an. Auf den oberen Etagen gruppieren sich die Büros - extrem flexibel für wechselnde Teamgrößen gerüstet. An den Lift- und Stiegengelenken, beiderseits transparent, liegen artifiziell möblierte Räume, welche die Etagen übergreifen und komplementär zu den Zimmern informelle Treffpunkte, Entspannungs- und Inspirationszonen bieten. Eine solche Galerie enthält eine mit Hightech-Fräsen modellierte biomorphe Groß-Skulptur aus Holzschichten, entworfen von Gregor Eichinger (Eichinger Offices), die zum Sitzen, Begehen und spiraligen Aufsteigen zur nächsten Etage einlädt; eine andere hat eine dunkle, händisch geformte Lehmkuppel, deren Inneres mit gewachsten Oberflächen und Nischen als Rückzugs-, Debattier- oder Meditationsort dienen kann, gestaltet von Anna Heringer und Martin Rauch. Das Haus ist sonst ein perfekt detaillierter, vorfabrizierter Holzbau; alle verwendeten Materialien sind ökologisch geprüft; speziell die Tages- und Kunstlichtqualität und das Beschattungssytem für die Arbeitszonen wurde in vielen Schritten mit mehreren Planungsteams und Nutzer:innen von Grund auf konzipiert. Stoffe und Designer der erwähnten Sonderzonen kommen aus dem Umfeld von Crossing-Borders-Initiativen, mit denen die Firma seit Jahren etwa Lehmbauprojekte in Schwellenländern oder Textilhandwerk in Afghanistan fördert. Der „curtain-wall“ der Südfassade entpuppt sich als vollflächig in die Verglasung integrierte und farbig aufgelockerte Photovoltaik. Insgesamt ein Bauherrenengagement, das weit über klassische Agenden hinausreicht und - „ohne Statuseffekt“ - dem optimalen Komfort der Belegschaft dient. (Jurytext: Otto Kapfinger)

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