Bauwerk

Grüne Erde Welt
terrain: integral designs, Architekturbüro Arkade - Pettenbach (A) - 2018
Grüne Erde Welt, Foto: Jan Schünke
Grüne Erde Welt, Foto: Jan Schünke
29. August 2019 - newroom
Die Grüne Erde Welt folgt der Projektdee, eine atmende Produktions- und Besuchslandschaft zu entwickeln. Auf 9.000 m² erwarten die Besucher:innen eine Schauproduktion, ein großer Store mit Möbelausstellung und Schlafwelt sowie ein vegetarisch-biologisches Bistro – und das energieneutral und zu 99,5% petroleumfrei. Bei der Planung wurde darauf geachtet, keine petroleumbasierten Materialien und Farben zu verwenden. Das massive Holztragwerk prägt den Raum und die Atmosphäre, gedämmt wurde mit Schaftwolle. Auf dem Bauplatz stand früher eine Fabrik, diese wurde abgerissen und alle Materialien recycelt, auch das gesamte Betonvolumen gebrochen und vor Ort verwendet.

Erstmals wird großmaßstäblich eine „klimatische und atmosphärische Pflanzenperformanz“ angewendet. Dabei werden weitgehend haustechnische Einrichtungen durch Pflanzhöfe ersetzt. Unterschiedliche österreichische Micro-Waldökotope entwickeln sich in 13 Pflanzhöfen. Diese Pflanzengemeinschaften erzeugen ein Mikroklima, sorgen dabei für natürliches Licht und Belüftung. Die Höfe hängen zusammen, die Außenluft strömt in den einen Hof ein und beim anderen aus – ein organisches Ein- und Ausatmen des Gebäudes. Anstatt Klimaanlagen zu verwenden, produzieren die Pflanzengemeinschaften Sauerstoff und kühlen, wenn dies notwendig ist. Um an besonders heißen und trockenen Tagen Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Lichthöfen anzupassen, wird über ein Düsensystem feinster Wassernebel eingeblasen. Die größte Inspiration für die grünen Höfe und deren Performanz war die Natur selbst, sozusagen als Co-Designer.

Holzstützen, freistehend wie die Bäume im Wald, hohe Räume mit Holzdecken, das wechselnde Lichtspiel und offene, sich ständig verändernde Blickbezüge: Ein Rundgang durch die Grüne Erde-Welt erinnert an einen Spaziergang durch die Natur. Der grüne Ansatz endet auch nicht an der Gebäudefassade. Es wurden 450 Bäume und rund 700 Sträucher – ausschließlich heimische Sorten – gepflanzt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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