Bauwerk

Kinder-Loft
Reinhardt Honold - Innsbruck (A) - 1992
Kinder-Loft, Foto: Margherita Spiluttini
Kinder-Loft, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Zubau an ein Einfamilienhaus aus den 1950er Jahren in einer Lage, wo das urbane Gefüge abrupt abbricht und fast Stadtrandbeschaulichkeit eintritt. Honold markierte einen Moment in der lokalen Architekturszene, als die ältere Generation in Einzel-Konfrontationen mit der herrschenden „Lederhosenmentalität“ sich offenbar aufgerieben hatte, als für die „Jungen“ noch kein offeneres Klima absehbar und nur die brachiale Geste angebracht schien. Der Anbau stellt prima vista alle tradierten Klischees auf den Kopf und „erdrückt“ das Alte. Der Kontrast hat aber glasklare Logik. Die ebenerdige Box steht wie ein schirmender Paravent am Altbau, schafft eine durch Oberlicht gut belichtete Halle; die Außenwand des Altbaus wird durch eine Schrankwand abgedeckt. Das Obergeschoss mit Zimmern und Bad ist nur südwärts geöffnet, wird von einer Beton-Brückenkonstruktion herausgehoben, die den Raum darunter nur mit 2 Säulen „stört“, den Altbau von Lasten freihält und das kontinuierliche Lichtband für die Halle ermöglicht. Die von W. M. Chramosta zitierte Metaphorik von „Autobahn und Transit“ hat viel für sich. Honolds Kraftakt entspannt sich aber in der Nahsicht in einer Fülle sensibler Momente. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Familie Hofer-Miller

Tragwerksplanung

Fotografie