Bauwerk

TIWAG-Geschäftsgebäude
pürstl langmaier architekten - Innsbruck (A) - 2014
TIWAG-Geschäftsgebäude, Foto: Paul Ott
TIWAG-Geschäftsgebäude, Foto: Paul Ott

Umbau und Fassadengestaltung

Die Verwaltungszentrale der TIWAG - Tirols größtes Energieunternehmen – ist in zwei aus den 1950er Jahren stammenden Gebäuden an der Westseite des Eduard-Wallnöfer-Platzes untergebracht. Um sich zum einen an diesem innerstädtisch prominenten Platz entsprechend nach außen zu präsentieren und zum anderen auch in Sachen Energieeffizienz selbst vorbildhaft zu wirken, sollten die beiden unterschiedlichen Bestandsgebäude in eine optische und technische Einheit überführt und energetisch von Gebäudeklasse C auf Gebäudeklasse A optimiert werden.

Das Projekt der Grazer Architekten pürstl langmeier ist 2009 aus einem EU-weit offenen Wettbewerb als „konsequente Überformung des gesamten Gebäudeensembles“ (Jury) siegreich hervorgegangen. Dies geschieht in erster Linie platzseitig durch eine den Bestandsgebäuden vorgehängte Glashaut, die ja nach Blickwinkel und Lichteinfall kompakt spiegelnd oder durchlässig erscheint. Diese neue Außenhülle besteht aus punkt gehaltenen Verbundssicherheitsgläsern auf einer Stahlunterkonstruktion, die bis zu 2,15 m vor der eigentlichen Fassade montiert ist. Ein vorhandener Erker (inklusive der Mosaike von Max Spielmann) am südseitigen Gebäude wurde erhalten und zusammen mit weiteren Fixpunkten des Bestands zum Ausgangspunkt für die kristalline Form der Fassadenhaut. Die dahinter liegenden Fassadenflächen wurden wie alle übrigen thermisch saniert, sämtliche Fenster wurden getauscht und ein der jeweiligen Situation angepasster Sonnenschutz montiert.

Bestandteil des Wettbewerbs war außerdem der Umbau des 5. Obergeschosses, um Raum für bessere bzw. neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu wurde der bestehende Dachstuhl abgebrochen und in Leichtbauweise ein neues Dachgeschoss errichtet. Die Dachfläche wurde als „fünfte Fassade“ gestaltet, die als Sichtschutz für die Haustechnikanlagen am Flachdach sowie als Unterkonstruktion für die Photovoltaikelemente fungiert. Aufbauten wie Liftüberfahrten und Triebwerksräume wurden optisch an die Dachfassade angeglichen, womit zusammen mit der Glasfassade das angestrebte einheitliche Erscheinungsbild des Gesamtgebäudes erzielt wurde.

Auf die geforderte Aufwertung des Eingangsbereichs reagierten die Architekten, indem sie an der Nord-Ost-Ecke eine großzügige Portalsituation schufen, deren Präsenz durch die signifikante Eckgestaltung im Obergeschoss verstärkt wird. Ebenfalls neu gestaltet wurde der Innenhof, in dem u. a. eine Fahrrad- und Geräteabstellbox mit integrierter Stromtankstelle für E-Fahrzeuge errichtet wurde. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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