Bauwerk

Haus FH
Helena Weber Architektin ZT - Dornbirn (A) - 2014
Haus FH, Foto: Pablo F. Díaz-Fierros
Haus FH, Foto: Pablo F. Díaz-Fierros
Haus FH, Foto: Pablo F. Díaz-Fierros
11. Mai 2016 - vai
Am Nordrand von Dornbirn steht das zweigeschoßige Einfamilienhaus auf einem leicht geneigten, trapezoidförmigen Bauplatz. Das vielschichtige Gebäude erlaubt offenes Wohnen mit privaten Rückzugsorten. In einem reduzierten Baukörper schafft das komplexe Raumgefüge mit sympathischer Leichtigkeit Vernetzungen und Beziehungen im Innenraum und nach außen.

In seinen Grundzügen erinnert der Baukörper auf rechteckigem Grundriss an ein archetypisches Haus mit Satteldach – allerdings mit einer modernen, eleganten Note: Der First liegt nicht mittig, sondern leicht in Richtung Norden versetzt. Das Dach schließt, auf Vorsprünge verzichtend, mit der Fassadenebene ab, wodurch eine sehr schlichte, ruhige Kubatur entsteht. Vertikale und horizontale Ebenen schaffen ein vielschichtiges Gebäude. In das Volumen eingeschnittene Freiräume und die Fassadengestaltung aus offenen, halboffenen und geschlossenen Flächen gliedern die Gebäudehülle. Die Terrassen unterschiedlichen Charakters erweitern den Innenraum über großflächige Verglasungen nach außen. Vertikal verlaufende Lamellen aus unbehandeltem Fichtenholz schützen vor Einblicken und filtern einfallendes Sonnenlicht.

Der großzügig gestaltete Empfangs- bzw. Garderobenbereich dient als Verteilerpunkt zu den Wohnräumlichkeiten im Erdgeschoß und den Schlafzimmern im oberen Stockwerk. Den Großteil des Erdgeschoßes nimmt ein weiter, offener Wohnraum ein, in den Küche, Essplatz und Wohnbereich integriert sind. Der Luftraum über dem Essbereich reicht bis unter das Dach, stellt eine vertikale Verbindung der beiden Geschoße dar und ermöglicht dadurch Kommunikation zwischen oben und unten.
Im Obergeschoß ist den beiden Kinderzimmern in Richtung Süden eine lange Terrasse vorgelagert, die im Westen in den Terrassenhof vor dem Elternschlafzimmer mündet. Holzlamellen umfassen diesen Freisitz und schaffen so einen vor Blicken geschützten Außenraum von heimeligem Charakter.

Reduziert auf wenige Materialien und Farben (Holz, Lehm und weiße Oberflächen) wirkt das Innere des Hauses sehr ruhig und gelassen. Sämtliche Terrassen im Obergeschoß liegen direkt über den Außenbereichen des Erdgeschoßes. Die südseitigen Vordächer dienen als konstruktiver Sonnenschutz im Sommer. Im Winter jedoch sind warme Zimmer erwünscht und Tageslicht gelangt tief in die Räume hinein, wenn die Sonne nicht mehr so steil steht und die Bäume ihr Laub verloren haben. (Text: Julia Ess)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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