Bauwerk

St. Bartlmä Brücke
Hans Peter Gruber - Innsbruck (A)
St. Bartlmä Brücke, Foto: Markus Bstieler
St. Bartlmä Brücke, Foto: Hans Peter Gruber
20. Dezember 2016 - aut. architektur und tirol
Die unmittelbar neben der Olympiabrücke liegende kleine „St. Bartlmä-Brücke“ wurde errichtet, um in den nächsten Jahren die Baustelle für den Brenner-Basis-Tunnel am Areal des Frachtenbahnhofs zu erschließen. War ursprünglich nur eine temporäre Brücke vorgesehen, so entschied sich die Stadt Innsbruck für eine dauerhafte Lösung, die nach Abschluss der Tunnel-Bauarbeiten als direkte Verbindung zwischen dem Südring und dem Gewerbegebiet St. Bartlmä genutzt werden kann und dazu beitragen soll, das Sillufer vom Schwerverkehr zu entlasten.

Den geladenen Wettbewerb gewannen Hans Peter Gruber und Thomas Sigl, die mit der Tiflisbrücke bereits vor einigen Jahren gemeinsam eine architektonisch sehr ansprechende Brücke über die Sill realisierten (s. eigener Eintrag). Inspiriert vom Namensgeber der Brücke, dem „St. Bartlmä-Kirchlein“ des Stift Wiltens als einer der ältesten Sakralbauten des Inntals, konzipierten sie eine unaufgeregte und zeitlose Brücke, die gewissermaßen schon immer hier gestanden sein könnte.

Die schlichte und elegante Brücke mit einer Spannweite von 37 m ist als integrale Brücke konstruiert, ein Konzept bei dem Widerlager und Tragwerk zu einem zusammenhängenden Ganzen verschmelzen. Konkret sind die Stahlbeton-Widerlager biegesteif mit dem in Spannbetonbauweise hergestellten Tragwerk verbunden. Die Ausnutzung der Einspannung der Tragwerksenden in die Widerlager in Kombination mit der Längsvorspannung ermöglichte eine sehr schlanke, aber gleichzeitig robuste Tragwerkskonstruktion ohne wartungsintensive und in ihrer Lebensdauer begrenzte Fugenübergänge und Lager.

Um die Schlankheit des Tragwerks zu unterstreichen wurden die Widerlager zur Gänze in die Uferböschungen integriert. Zusätzlich betont wird die Schlankheit durch den seitlichen Abschluss des Randbalkens in Form eines sich nach außen zu einer Spitze verjüngenden Stahleinlageteils. Als Absturzsicherung dient ein 1,2 m hohes Geländer mit einem einfachen Handlauf und einem engmaschigen Seilnetz als Geländerfüllung. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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