Zeitschrift

Architektur + Wettbewerbe 212
Bauen für Senioren
Architektur + Wettbewerbe 212
Durch das anhaltende Geburtendefizit und die steigende Lebenserwartung altert die Bevölkerung Deutschlands und der meisten Nachbarländer immer stärker. Unsere Gesellschaft sieht sich einem demographischen Wandel gegenüber, der in Zukunft nahezu alle Bereiche beeinflussen wird. Während Branchen wie etwa Finanzdienstleister, Reiseveranstalter oder Bildungsträger das Potential dieser Entwicklung längst erkannt haben und ihre Produkte und Angebote schon jetzt gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche älterer Menschen zuschneiden, sind in der Bau- und Immobilienbranche derartige Konzepte bislang leider oft noch Mangelware. Sicher ist aber, dass statt Kindergärten und Schulen künftig verstärkt Alten- und Pflegeheime sowie Wohngebäude beziehungsweise -anlagen für Senioren gebaut werden. Als Wohnform und Versorgungskonzept der Zukunft gilt dabei das »Betreute Wohnen im Alter«: Die älteren Menschen sollen möglichst lange selbständig in den eigenen vier Wänden wohnen und Betreuung, Versorgung, Hilfe und Pflege nur nach Bedarf in Anspruch nehmen – entweder in organisatorischer Verbindung mit einem Pflegeheim, in Kombination mit teilstationären Angeboten oder durch die häusliche Versorgung durch ambulante Dienste. Voraussetzungen für ein eigenständiges Wohnen bis ins hohe Alter sind jedoch eine barrierefreie und Kommunikation fördernde Gestaltung und Ausstattung der Wohnungen und des Wohnumfelds sowie die Einbindung der Wohnungen in vorhandene städtebauliche und räumliche Strukturen, damit die Senioren auf ein funktionierendes soziales Netzwerk zurückgreifen können und Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf in der unmittelbaren Nähe haben. Bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Konzepten für »Betreutes Wohnen« sind in einem ganz besonderen Maße auch die Architekten gefragt. Die in dieser AW-Ausgabe dokumentierten Beispiele, Projekte und aktuellen Wettbewerbsentscheidungen sollen Anregungen zu dieser interessanten und überaus wichtigen Bautypologie geben.

Zum Thema
Herausforderung »Social Design« | Sibylle Heeg

Beispiele
Seniorenwohnanlage in Rotterdam | Arons en Gelauff architecten
Betreute Altenwohnanlage und Tagesstätte in San Vicente del Raspeig | Javier García-Solera Vera
Altenwohnanlage in Kopenhagen | Frederiksen & Knudsen Arkitekter
Betreute Altenwohnanlage in Diemen | Dick van Gameren architecten
Soziales Zentrum mit Seniorenwohnungen in Düren | JSWD Architekten
Seniorenresidenz in Muri | Burkhalter Sumi Architekten
Pfarrzentrum mit Seniorenwohnungen in Wipperfürth | Martini Architekten
Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld | Dietger Wissounig
Altenpflegeheim in Dornbirn| Johannes Kaufmann Architektur / Riepl Riepl Architekten
Altenheim in Azmoos | Hubert Bischoff
Hospiz in Stuttgart | Aldinger & Aldinger
Seniorenwohnungen in Langnau im Emmental | Jörg Sturm Architekten
Altenpflegeheim in Hüfingen | GSP Gesellschaft für Soziales Planen mbH

Projekte
Wohnstift für Senioren in Stuttgart | Wulf Partner
Seniorenwohnanlage in Zürich | pool Architekten
Alterszentrum in Frauensteinmatt | Michael Meier und Marius Hug Architekten

Wettbewerbe
Seniorenwohnen am Marktplatz in Borken
Altersheim »Trotte« in Zürich
Demenzhaus »Jungerhalde-Nord« in Konstanz
Begegnungsstätte und Seniorentreff in Reinbek

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Weiterführende Links:
Karl Krämer Verlag GmbH & Co. KG

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