Zeitschrift

db deutsche bauzeitung 05|2006
Städtische Dienste
db deutsche bauzeitung 05|2006
Es gibt zahllose städtische Bauaufgaben, denen auf den ersten Blick wahrlich kein Zauber innewohnt. Und so wundert es auch fast niemanden, dass rein technische Zweckbauten - Trafohäuschen, Kläranlagen, Kraftwerke - zumeist ganz ohne gestalterische Zuwendung auskommen müssen. Die genauere Betrachtung zeigt jedoch, dass das kommunale Bauwesen auch jenseits von glasspiegelnden Schulgebäuden oder pompösen Rathäusern ein weites Betätigungsfeld für Bauämter und Planer eröffnet. Es geht dabei nicht allein um optimierte Funktionalität und angenehme Arbeitsräume für die städtischen Bediensteten. Mit durchdachten Gestaltungskonzepten lässt sich auch an weniger attraktiv erscheinenden Stellen und bei vordergründig anspruchslosen Bauaufgaben öffentlicher Raum gewinnen.
Wir zeigen Beispiele von Orten, wo Räume oder landschaftliche Reize durch Bauten der technischen Infrastruktur nicht zerstört, sondern aufgewertet, wenn nicht gar erst erschlossen werden. ge

Technik

Sparen, sparen, sparen … Das war, reduziert betrachtet, Diskussionspunkt im wochen-, teilweise sogar monatelangen Streik der Öffentlichen Dienste, der die Mülleimer vieler Städte überlaufen ließ und die Stadt Stuttgart beispielsweise mit Bergen aus blauen, immerhin sorgsam gestapelten Mülltüten schmückte. Gingen die Streiks zwar hauptsächlich gegen das Sparen an Arbeitszeit und Gehalt der Arbeitnehmer, also wirtschaftspolitisch geplante Maßnahmen der Arbeitgeber, scheint für diese an anderen Stellen zu sparen entweder nicht lukrativ genug oder erst gar nicht erwogen? Die Stadtreinigung Hamburg geht, vereinfacht gesehen, einen anderen beziehungsweise zusätzlichen Weg: Sie spart simpel an ihren Wasserkosten. Ob die Fördermittel der Hansehauptstadt mit ein Grund sind oder man nur vorbildlich sein will? Oder ist es vor allem die Wasserpolitik Hamburgs, das als Stadtstaat schwieriger an Frischwasser kommt als die angrenzenden Länder? Beides wird wohl dazu geführt haben, dass man beim neuen Betriebsplatz der Stadtreinigung an eine Grauwasserrecyclinganlage dachte und die Reinigungsautos nun nicht mehr mit teurem Trinkwasser, Regen- oder Brunnenwasser die Stadt säubern, sondern mit Betriebswasser - wiederaufbereitetem „Grauwasser“, wie es in großen Mengen täglich unter anderem im Duschbereich der Mitarbeiter anfällt. Das fördert das Umweltbewusstsein - und schont den Geldbeutel. cf

03 Kommentar | Frank Roost
08 Kaleidoskop

16 Neu in ...
... Darmstadt, Kemnat, Ludwigsburg

18 Ausstellungen
Architekturskizzen in Hannover | Peter Struck
Der unbekannte Loos in Wien | Elisabeth Plessen
Nationalsozialismus in München | Ira Mazzoni

20 Bücher

Aktuell
22 Immobilienmesse MIPIM in Cannes | Gudrun Escher
24 Bild und Raum: Zum 100. Geburtstag von Anton Stankowski | Jörg Stürzebecher
26 Berlin – Moskau: Parallelitäten und Gegensätze in der Stadtplanung | Bernd Hettlage

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Messestand aus Acrylglas | Jens Mielke

Städtische Dienste
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31 Zum Thema:
Was die Stadt am Leben hält | Barbara Feller
32 Wasserkraftwerk Hochwuhr in Feldkirch, Artec Architekten | Manuela Hötzl
37 Feuer- und Rettungswache in Gelsenkirchen, Böge Lindner Architekten | Gudrun Escher
46 U-Bahnstation in Bochum, Rübsamen + Partner | Klaus Englert
54 Parkscheune in Burkardroth, Hartmut Holl | Achim Geissinger
59 Fernheizwerk in Sexten, Siegfried Delueg | Bettina Schlorhaufer

64 ... in die Jahre gekommen
Kraftwerk Birsfelden | Axel Simon

Technik
70 Zu den Themen/cf
71 Grauwasserrecycling | Erwin Nolde
76 Schwachstellen
Ausführungsplanung als »vorsätzliche Änderung« der Entwurfsplanung | Rainer Oswald

84 EDV
Software unter der Lupe: Architext Pallas on demand | Jürgen Roth

87 Produkte
Fenster, Solartechnik

100 Schaufenster:
Fassadenbekleidungen
Rolf Mauer

102 Beteiligte Firmen; Bildnachweis
103 Autoren
104 Kalender
105 Vorschau; Impressum

Volltreffer
107 Gottlieb-Daimler-Stadion Stuttgart | Elisabeth Plessen, Christoph Randl

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