Zeitschrift

TEC21 2014|09
Alterswohnhaus Neustadt II
TEC21 2014|09
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Die Hochkonjunktur hat ein sperriges Erbe hinterlassen. Bauten der 1960er- und 1970er-Jahre mit soliden Tragwerken und teilweise gross­zügigen Raumhöhen, aber ungenügend gedämmten Fassaden; obsolet gewordene Zivilschutzanlagen, niedrig und kleinräumig, die als unverrückbare Betonklötze im Grundwasser hocken: Solche Beispiele gibt es in der Schweiz zuhauf. Was tun damit?

Als Auftakt unserer Heftreihe «Umbau» (vgl. Hinweis links) haben wir ein aktuelles Projekt unter vielen gewählt. Das Schulhaus Neustadt II in Zug wurde in Alterswohnungen, der darunter liegende Schutzraum in eine Tiefgarage trans­formiert. Dabei erhielt der bestehende Bau nicht nur eine andere Nutzung, sondern auch zwei zusätz­liche Geschosse und eine neue Fassade. Die tief greifenden Eingriffe waren richtig: An der gut erschlossenen Lage im Stadtzentrum drängt sich eine Verdichtung geradezu auf, die Nähe zu ­einem bestehenden Altersheim begründet die Umnutzung, auch die energetische Optimierung macht Sinn, und das sensibel gestaltete Gebäude wertet die ganze Nachbarschaft auf. Trotzdem stellt sich die Frage nach der Angemessenheit: Was soll ein Umbau leisten und zu welchem Preis? Die Herausforderungen, mit denen das Planerteam konfrontiert war, werden die Baubranche in den nächsten Dekaden weiter beschäftigen.

Das Beispiel Neustadt II zeigt, dass die Suche nach einer angemessenen Lösung zuweilen unerwar­tete Wendungen nimmt. Und es belegt ganz ­beiläufig, dass ein guter Ingenieur auch eine sinn­lose Aufgabe elegant zu lösen vermag.

Judit Solt

07 WETTBEWERBE
Ausschreibungen/Preise | Reiche Ernte nach zwölf Jahren – «Gute Bauten ­Graubünden 2013»

10 PANORAMA
Boden unter Druck

12 VITRINE
An der Swissbau gesehen

15 ARCHITEKT OHNE HYBRIS
Wachstumstempo gebremst | Form Fort- und Weiter­bildung

20 VERANSTALTUNGEN

22 ALTERSWOHNHAUS NEUSTADT II

22 SENIOREN STATT KINDER
Das Umbauprojekt Neustadt II ist lehrreich, weil es radikale Lösungen für typische Aufgaben vorführt.

24 KUNST DES DIALOGS
Das Alterswohnhaus verbindet bestehende und neue Bau­substanz zu einem Ganzen – und dient damit dem Quartier.

29 DIAMANTSÄGE SCHAFFT RAUM
Wie wird aus 25 kleinen Zivilschutzräumen eine Tiefgarage? Für die Ingenieure eine Herausforderung und ein Lehrstück gleichermassen.

AUSKLANG
36 STELLENINSERATE

45 IMPRESSUM

46 UNVORHERGESEHENES

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Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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