Zeitschrift

db deutsche bauzeitung 08|2006
Gewerbe ausbauen
db deutsche bauzeitung 08|2006
Wirtschaft wächst zwar nur noch langsam, neue Gewerbegebiete durchwuchern aber nach wie vor die Stadtränder und die angrenzenden Landschaften. Ein Glücksfall also, wenn expandierende Unternehmen nicht auf der grünen Wiese bauen müssen, sondern bereits erschlossene Flächen nutzen oder sich gar an Ort und Stelle weiterentwickeln können. Aus dem Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz erwächst dem Planer dabei eine Herausforderung in technischer wie auch gestalterischer Hinsicht, schließlich müssen alle Teile sowohl funktional als auch in ihrer Wirkung nach außen zusammenspielen. Ge

Technik

Als Richard Steiff, Neffe der Firmengründerin Margarete Steiff, im Jahr 1903 gemeinsam mit den Eisenwerken München einen Produktionsbau plante, war sich sicher niemand dem späteren Stellenwert des Fabrikgebäudes in der Architektur bewusst. Der Bauherr wollte ein funktionales Gebäude, in dem es sich angenehm arbeiten lässt, das den Mitarbeitern den notwendigen Luftwechsel und Lichteinfall garantiert und sich wechselnden Produktionsanforderungen anpassen kann – schließlich mussten hier täglich Hunderte von Filzelefanten und die ersten Teddybären der Welt produziert werden. Schon damals schien das Gebäude für seine Zeit genauso revolutionär wie die Entwicklung der Spielwarenfirma selbst. Binnen kürzester Zeit entstand durch die Vorfabrikation ein vollverglastes Gebäude mit der ältesten Vorhangfassade Deutschlands: In die zweischalige Hülle, einer so genannten Pufferfassade, sind das Tragwerk und Kastenfenster integriert. Die Baugenehmigung wurde damals »auf eigenes Risiko« erteilt – das Gebäude wird heute noch von Steiff genutzt. Übrigens: Am Erfolg und der Namensgebung der ersten Teddybären ist laut Firmenangabe Theodore Roosevelt, Spitzname Teddy, maßgeblich beteiligt. Er war angeblich leidenschaftlicher Bärenjäger. Mit Wirtschaftlichkeit und Möglichkeiten der Vorfabrikation beschäftigte sich über zwanzig Jahre später ebenso der Italiener Pier Luigi Nervi, durch den Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts auch eine ganze Reihe industrieller Gebäude entstand. cf

Magazin
03 Kommentar | Ulrike Zophoniasson-Baierl
06 Kaleidoskop

Neu in ...
14, 16 ... Darmstadt, Barcelona, Zürich

18 Ausstellungen
- Future City in London
- Maren Harnack
- Franz Gustav Forsmann in Hamburg
- Lars Quadejacob
- Architektur + Sport in München
- Roland Pawlitschko

23 Bücher

26 Essay
Soft Urbanism - Kommunikationsnetz von Stadtentwicklung und Massenmedien | Elizabeth Sikiaridi und Frans Vogelaar

Studenten-Werk
28 Planungen für den Frankfurter Flughafen | Laura Cychy, Janosch Boderke, Martin Trefon, TU Darmstadt

Gewerbe ausbauen
30 Zu diesem Heft / ge
31 Zum Thema: Themenbau und Inhaltsraum | Monika Gentner
34 Airbus Ausstattungsmontagehalle in Hamburg-Finkenwerder, Gerkan, Marg und Partner | Dierk Jensen
42 Büroerweiterung und Produktionshalle in Bregenz, Elmar Ludescher | Achim Geissinger
50 Nederlandsche Apparatenfabriek in Groenlo (NL), Bartijn Architecten | Robert Uhde
57 VKW-Werksgelände in Bregenz, Dietrich | Untertrifaller | Roland Pawlitschko
64 ... in die Jahre gekommen
Zeitungsdruckerei Süddeutscher Verlag in München | Karl J. Habermann

Technik
70 Zu den Themen? /? cf
71 Energetische Optimierung von Industriebauten | Roland Hatz
76 Ingenieurporträt: Pier Luigi Nervi | Annette Bögle

82 EDV: Software unter der Lupe: SkechUp 5 | Jürgen Roth
87 Produkte: Aufzüge, Beschläge
94 Schaufenster: Büromöbel | Rolf Mauer
98 Bildnachweis
99 Beteiligte Firmen
100 Autoren
101 Kalender
102 Vorschau; Impressum

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