Akteur

Peter Zumthor

Bauen mit Holz

Preis für Peter Zumthor

29. September 2006 - Christoph Affentranger
Architektonische und technisch-konstruktive Innovationen im Holzbau entstehen heute vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Früher hingegen kamen die Neuerungen oft aus Finnland: Alvar Aalto setzte Massstäbe im Umgang mit Holz - etwa mit der Villa Mairea (1939). Auch die nachfolgende Generation schuf international beachtete Werke: Kaija und Heikki Sirén die Kapelle in Otaniemi (1957) oder Kristian Gullichsen und Juhani Pallasmaa das Systemhaus «Module 225» (1968). Seit 1994 versucht die finnische Holzindustrie mit dem Finnischen Holzpreis, der dieses Jahr dem Geschäftshaus der Finnforest in Tapiola zugesprochen wird, das Bauen mit Holz zu fördern und die technischen und gestalterischen Möglichkeiten von Holzbauten dem Publikum bekanntzumachen.

Zudem wurde 1998 die Wood In Culture Association gegründet. Unterstützt von der finnischen Wald-Stiftung, vergibt sie alle zwei Jahre den mit 50 000 Euro dotierten Spirit of Nature Wood Architecture Award für das herausragende Werk eines Architekten im Kontext von ökologischem und nachhaltigem Bauen mit Holz. Nach Renzo Piano (2000), Kengo Kuma (2002) und Richard Leplastrier (2004) wurde gestern im Konzerthaus Sibelius in Lahti der Preis dem Schweizer Architekten Peter Zumthor überreicht. Geehrt wird damit ein Werk, das nicht zuletzt auch durch den schöpferischen Umgang mit Holz und das präzise Einfügen der Bauten in den Kontext brilliert. Die Reihe von Zumthors Arbeiten in Holz begann mit den Schutzbauten über römischen Ruinen in Chur (1986), setzte sich fort mit seinem eigenen Atelier in Haldenstein (1986), der Kapelle Sogn Benedetg in Sumvitg (1988) und der Ergänzung eines Bauernhauses in Gagalun (1994). Später kam der Klangkörper genannte Schweizer Pavillon an der Weltausstellung 2000 in Hannover dazu. Bei jedem dieser Werke setzte Zumthor Holz immer wieder anders und wegweisend neuartig ein. Bleibt zu hoffen, dass die notwendigen finanziellen Mittel zum Bau des Restaurants auf der Insel Ufenau im Zürichsee gefunden werden, damit diese Reihe herausragender Holzbauten ihre Fortsetzung finden kann.

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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Peter Zumthor © Brigitte Lacombe, Courtesy of Atelier Peter Zumthor & Partner