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Energie speichern mit Beton
Energie speichern mit Beton, Pressebild: POS architekten ZT gmbh






Die thermische Bauteilaktivierung mit Beton bietet ein großes Potenzial für eine gezielte und gesteuerte Klimaregulierung von ganzen Gebäuden.

14. März 2011
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und einer ressourcenschonenden Lebensweise, gibt es in allen Bereichen Bemühungen bestehende Systeme zu adaptieren oder neue Technologien zu entwickeln. So befassen sich auch im Sektor Bauen und Architektur zahlreiche Projekte mit dem Thema Nachhaltigkeit. Dabei steht sowohl im Sanierungsbereich als auch bei Neubauten die Reduktion der benötigten Heiz- und Kühlenergie im Vordergrund vieler Forschungsbestrebungen. Ziel ist es dabei neuartige Technologien zu entwickeln, die möglichst energieschonend arbeiten und zusätzlich eine Verbesserung des Raumklimas schaffen.

Im Bereich Beton steht dabei die Nutzung von Beton als „Energiespeicher“ mit Hilfe der „Bauteilaktivierung“ im Vordergrund. Bei der Bauteilaktivierung wird durch die in Betondecken und –wänden verlegten, wasserdurchströmten Kunststoffrohre eine Gebäudeklimatisierung erreicht. Dabei werden die Bauelemente (Decken und Wände) direkt als Heiz- bzw. Kühlelemente genutzt, in die je nach Bedarf Wärme oder Kälte eingespeichert werden kann. Diese Energie wird dann wiederrum in Form von thermischer Strahlung an die umgebenden Räume abgegeben.
Mit Hilfe dieses Systems können relativ einfach große Flächen mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen thermisch aktiviert werden und es wird weniger Energie verbraucht als mit herkömmlichen Heizsystemen.

Neben einer deutlichen Energiereduktion bringt die Nutzung von Beton als Energiespeicher aber auch einen weiteren Vorteil mit sich: Durch den großflächigen Energieaustauschs über die Decken und Wände werden Zugerscheinungen und Geräuschemissionen vermieden und es kommt somit zu einer Verbesserung des Raumklimas und der Behaglichkeit.

Die Kombination von Beton in seiner Eigenschaft als idealer Wärme- bzw. Kältespeicher mit einer intelligenten Bauwerksplanung und der Einsatz von alternativen Energieformen helfen Betriebskosten für Gebäude zu senken, weitere CO2-Emissionen zu vermeiden und Energie zu sparen. Das ökologisch-ökonomische und soziale Potenzial liegt dabei in der Mehrfachnutzung von Beton zum nachhaltigen Klimaschutz.

Österreich wird innerhalb Europas bereits jetzt als wesentlicher Innovator im Bereich Energie in Gebäuden wahrgenommen. Um österreichische KompetenzträgerInnen aus der Forschung, aber auch aus der Wirtschaft noch stärker bekannt zu machen, ist eine intensive nationale und internationale Vernetzung notwendig. Darüber hinaus ist es Ziel vieler Bemühungen und Aktivitäten den Know-how-Transfers aus dem Ausland nach Österreich zu optimieren, um Erfahrungen anderer Länder gezielt für die technologische Weiterentwicklung in Österreich nutzen zu können.

Erfolgreiches Beispiel für solche Aktivitäten ist der Innovationspreis „Energiespeicher Beton“ 2010, der länderübergreifend (in Österreich, Deutschland und der Schweiz) ausgeschrieben und unterstützt wurde. (Sabine Schellander / ÖGUT, Isabella Zwerger / bmvit)

[ Entgeltliche Einschaltung des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich ]

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