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Shared Space an der Lagune
Der Standard

Architekturbiennale 2018 in Venedig: Österreich widmet sich dem öffentlichen Raum

7. November 2017 - Maik Novotny
Eine von drei Teams gestaltete Rauminstallation wird den österreichischen Pavillon auf der Architekturbiennale Venedig 2018 zieren. Dies gaben Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) und Kommissärin Verena Konrad heute bekannt. Programmatische Leitidee dieser Installation wird der öffentliche Raum sein. Österreichs Beitrag wird sich damit nicht allzu weit vom Motto „Freespace“ entfernen, unter das die Biennale-Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara vom irischen Architekturbüro Grafton die 16. Ausgabe der internationalen Architekturausstellung gestellt haben.

Verena Konrad, Leiterin des Vorarlberger Architekturinstituts (VAI), wählte dafür zwei Architektenteams und ein Designbüro aus: Dieter Henke und Martha Schreieck vom Büro Henke Schreieck aus Wien, die zuletzt den Erste-Campus realisierten, Kathrin Aste und Frank Ludin vom Innsbrucker Büro LAAC, bekannt durch ihre Platzgestaltungen, etwa des Landhausplatzes in Innsbruck, sowie Designer Stefan Sagmeister und seine Büropartnerin Jessica Walsh aus New York. Das Budget für den Biennale-Beitrag wurde vom Ministerium von 400.000 auf 450.000 Euro erhöht.

„Mit dem Beitrag zur Biennale Architettura 2018 fokussieren wir die Bedeutung öffentlicher Räume für die Stadt“, so Konrad. „Architekten kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn viel zu oft geschieht Gestaltung ohne Mehrwert für das öffentliche Leben. Architektur ist keine Dienstleistung. Wir wollen Architektur als Form und Inhalt gleichermaßen feiern.“ Die drei Teams werden dabei auf ihre bisherige Arbeit zurückgreifen, räumliche Überschneidungen zwischen ihnen sind jedoch explizit gewollt: Der Pavillon wird zum Shared Space.

„Diskussionen über Architektur sind kein Selbstzweck – sie sind Lernimpuls!“, betonte Thomas Drozda. „Wer den Raum gestaltet und wem er gehört, ist ein hochpolitisches Thema.“ Es gehe dabei um die Verhandlung zwischen öffentlichem Raum und privaten Interessen. „Der öffentliche Raum ermöglicht die Demokratie“, betonte auch Verena Konrad den politischen Aspekt. Die ästhetische Qualität dürfe und werde dabei aber nicht in den Hintergrund treten. „Wir wollen mit wertigen Materialien einen Raum schaffen, der Atmosphäre erzeugt.“

16. Architekturbiennale Venedig: 26. 5. bis 25. 11. 2018

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