Wohnen im Alter mitten in der Gartenstadt

Die Siedlung «Helen Keller» in Schwamendingen der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich ist nach zweijähriger Bauzeit eröffnet.

Dorothee Vögeli
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Verdichtet wohnen mit Blick ins Grüne: die neue Siedlung Helen-Keller in Zürich Schwamendingen. (Bild: pd)

Verdichtet wohnen mit Blick ins Grüne: die neue Siedlung Helen-Keller in Zürich Schwamendingen. (Bild: pd)

Beim Bahnhof Stettbach entsteht momentan ein elegant verdichtetes Stück Gartenstadt. Die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW) erstellt hier 152 preisgünstige, behindertengerechte Wohnungen. Sie verteilen sich auf vier siebenstöckige Gebäude, deren lebendige Fassadengestaltung von den unterschiedlichen Wohnungsgrundrissen zeugen. Die meisten der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner werden in drei Himmelsrichtungen blicken können und über einen eigenen Balkon verfügen – dank dem ausgeklügelten Konzept des jungen Zürcher Architekturbüros Abraha Achermann. Dieses gewann 2012 den Architekturwettbewerb.

Die Waschküche beim Eingang

Mittlerweile sind zwei Gebäude bezugsbereit, in eines wird auch eine Kindertagesstätte einziehen. Im Beisein zahlreicher zukünftiger Bewohnerinnen und Bewohner ist am Dienstag der Abschluss der ersten Etappe der Neubausiedlung Helen Keller gefeiert worden, welche die alten Bauten aus dem Jahr 1974 ersetzt. Die symbolische Schlüsselübergabe oblag SAW-Stiftungsratspräsidentin und Stadträtin Claudia Nielsen. Im Anschluss an den Festakt konnten die Gäste die lichtdurchfluteten Wohnungen besichtigen und sich mit etwas Phantasie die dereinst begrünte parkähnliche Umgebung vorstellen, in der künftig zahlreiche Sitzbänke zum Verweilen einladen sollen. Auch das von oben mit Tageslicht erhellte Treppenhaus aus Sichtbeton, um das sich die Wohnungen clusterartig gruppieren, ist als Begegnungsort konzipiert. Gleich beim Eingang befindet sich eine Waschküche, daneben wird sich die Spitex einmieten.

Die Siedlung Helen Keller befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Pflegezentrum Mattenhof und ist eine von drei SAW-Siedlungen in Zürich Schwamendingen, einem Quartier, das laut Claudia Nielsen bereits so viele Einwohner wie der Kanton Uri hat. Eine subventionierte 2-Zimmer-Wohnung kostet 1080 Franken, zu den Nebenkosten gehört das Dienstleistungspaket der SAW. Dieses umfasst einen 24-Stunden-Pikettdienst, handwerkliche Unterstützung, soziokulturelle Angebote, Wäscheservice und Sprechstunden der SAW-eigenen Spitex.

Nachfrage ungebrochen

Seit 1950 bietet die SAW preisgünstige Wohnungen mit sozialen und pflegerischen Dienstleistungen für wenig bemittelte Personen an, die selbstbestimmt im Alter leben wollen. Inzwischen gibt es 34 Siedlungen mit über 2000 Wohnungen, wovon etwa 80 Prozent subventioniert sind. Es sei nach wie vor ein Zukunftsmodell, sagte Ernst Tschannen, interimistischer SAW-Direktor. Der Bedarf lasse sich bei weitem nicht decken.