Bauwerk

Tennisanlage Wiesengasse
beaufort Architekten - Innsbruck (A) - 2018
Tennisanlage Wiesengasse, Foto: Christian Flatscher
Tennisanlage Wiesengasse, Foto: Christian Flatscher
22. April 2019 - newroom
Der Neubau der Tennisanlage Wiesengasse umfasst eine 2-fach Tennishalle mit 9 Tennis-Freiplätzen und einer 4-fach Volleyballanlage, weiters ein Clubhaus mit Gastronomie, Umkleiden und Lager im Untergeschoß sowie Büroeinheiten im 1. Obergeschoß und 30 Parkplätze im Außenbereich. Das Projekt markiert einen Eckpunkt in der sehr heterogenen Umgebung.

Grundkonzept der Hallenüberspannung ist eine am Fußpunkt eingespannte und am Hochpunkt (First) gelenkige Trägerkonstruktion. Aus wirtschaftlichen Überlegungen und im Sinne eines hohen Vorfertigungsgrades werden rechteckige Standard-Leimbinder durch einen annähernd diagonalen Schnitt halbiert. Dadurch entstehen auf günstigste Art und Weise zwei Träger mit angevoutetem Querschnitt zur Minimierung des Hallenvolumens bei Freihaltung des geforderten Lichtraumprofils. Für die unsichtbare Einspannung wird der Leimbinder mittig geschlitzt und mit einem in den Auflagerstützen mitbetonierten massiven Stahlblech biegesteif verbunden. Auf die Sekundärkonstruktion aus Standard-KVH-Trägern, die mit einfachen Halteschuhen zwischen den Leimbindern eingehängt werden, wird direkt das selbsttragende, gedämmte Paneel-Dach montiert.
Die gesamte Hallen- und Dachkonstruktion kann als „Fertigteil-Trockenbau“ bezeichnet werden, da Konstruktionselemente mit hohem Vorfertigungsgrad verwendet werden und keine Schalelemente oder großflächigen Rüstungen zum Einsatz gelangen.

Durch drei Lichtschlitze im Hallendach an den Rändern bzw. zwischen den Spielfeldern gelangt Tageslicht in die Halle. Die für den Tennis-Betrieb notwendige Blendfreiheit wird durch die Montage eines darunterliegenden, auch konstruktiv genutzten, Rasters gewährleistet.
Die vertikalen Bereiche der Lichtschlitze unterhalb der Traufen werden in durchsichtigen Elementen ausgeführt, um einen Außenbezug herzustellen, der vor allem von der Wiesengasse Einblicke in die Halle ermöglicht. Als Blendschutz werden innenseitig horizontale Fixelemente angebracht, die direktes Sonnenlicht ausblenden und trotzdem einen Ausblick auf die Außenbereiche ermöglichen.

Clublokal und Büros stehen im direkten Zusammenhang mit der Tennishalle. Daher wurde die Gebäudehülle der beiden Hallenplätze und des Clublokals in einer zusammenhängenden Gebäudeform gelöst. Am Südende des westlichen Hallenplatzes wird der Verein künftig sein Zentrum haben - mittig angeordnet zwischen Hallen- und Freiplätzen.
Im Untergeschoss befinden sich Umkleidebereiche samt Neben- und Technikräumen, den Lagerflächen für den Platzwart sowie das Beachvolley-Lager. Direkt von den Umkleiden gelangt man über eine Rampe/Treppe zu den Tennis- und Beachvolleyball-Plätzen.
Im Erdgeschoß befinden sich das Vereinslokal mit umgebender Terrasse mit freiem Blick und Zugang zu den Außenanlagen. Die Büros befinden sich im Geschoß darüber mit Blick in die Tennishalle und zu den Freiplätzen.

Die Freiplätze sind gegenüber dem Gelände um 1,50 m abgesenkt. Dies verbessert sowohl die Lärmsituation in Bezug auf die Nachbarn als auch die Einsehbarkeit für Zuschauer. Tennis- und Beachvolleybereiche verfügen über einfache Zuschauertribünen aus Fertigteilen. Diese sind dem Geländeverlauf entsprechend eingebettet. Tennishalle, Vereinslokal, Terrassenbereich und die angeschlossenen grünen Außenanlagen werden niveaugleich angeordnet. Aufgesetzt werden zusätzlich Schallschutzwände, die in Teilbereichen der Längsseite des westlichsten Tennisplatzes durchsichtig ausgeführt werden können. Beim südwestlichen Parkbereich überlappen die Schallschutzwände und ermöglichen dadurch die Einsehbarkeit der Tennisplätze entlang der Zugangswege zu Haupteingang und Clubhaus. (Text: Architekten, gekürzt)

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