Bauwerk

Bibliothek von Alexandria
Snøhetta - Alexandria (ET) - 2001

Symbolische Architektur

In einem Land, in dem nur jeder zweite Bürger lesen und schreiben kann, ist eine der weltweit größten Bibliotheken entstanden.

25. Mai 2002
Kreisförmig angelegt und von Wasser umgeben, symbolisiert das Gebäude der neuen Bibliothek von Alexandria die ägyptische Sonne, welche die Welt und die menschliche Zivilisation erleuchten soll.

Im Land der Bilderschrift hat ein norwegisches Architektenteam den Auftrag umgesetzt, die alte Bibliothek von Alexandria neu zu bauen.


Internationale Architekten

Das norwegische Architektenteam Snohetta gewann 1989 den internationalen Architektenwettbewerb der UNESCO und setzte sich mit seinem Entwurf für die neue Bibliothek von Alexandria gegen mehr als 400 Konkurrenten durch. Die relativ einfache, klare Form, gleichzeitig funktional und symbolträchtig, überzeugte die Jury.

Im Team mit dabei war neben einem Amerikaner, einem Ägypter und zwei Norwegern auch ein Österreicher: Christoph Kapeller. Er hat ebenso wie der Norweger Kjetil Thorsen an der Technischen Universität Graz studiert.


Altägyptisches Sonnensymbol

160 Meter misst das Gebäude im Durchmesser. Der Rundbau mit schrägem Dach, der halb aus der Erde herausragt und halb in sie hineinschneidet, erinnert an das für die altägyptische Kultur sehr bedeutende Sonnensymbol.

Errichtet wurde es an jenem Platz, an dem auch die alte Bibliothek gestanden haben soll. Am auffälligsten an dem markanten Bau sind massive Steinwände, an deren Außenseite Punkte und Striche zu sehen sind. Es sind Alphabete aus ungefähr 500 Kulturen, die zu den vielen Schriften und Büchern im Inneren führen.


Blick auf den Anfang

Große Glasfenster geben den Blick auf das Mittelmeer frei. Der Blick geht dorthin, wo der Ursprung der antiken Bibliothek war, nach Griechenland, das irgendwo am anderen Ufer des Meeres liegt.


Sieben Terrassen für Leser

Mit den traditionellen Lesesälen der großen Bibliotheken hat der Saal in Alexandria wenig gemeinsam. Auf einer schiefen Ebene sind sieben Terrassen angeordnet, die in den „Lesehimmel“ führen sollen.

Auf den Terrassen sind die Leseplätze angelegt, 3.500 sind es insgesamt. Die Architekten haben damit eine ihrer Vorgaben gelöst, den Lesern direkten Zugang zu den Büchern zu geben. Etwa 500.000 Bücher sollten in diesem Bereich frei in Regalen für die Leser bereitstehen.


Nicht nur Bibliothek

In dem Gebäude finden sich noch weitere kulturelle Einrichtungen, eine kleine Schule und ein öffentlich zugängliches Planetarium. Außen ist die neue Bibliothek von Alexandria von Wasser und einem großen Platz umgeben, der zu Debatten und Diskussionen einladen soll.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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