Bauwerk

Wohnbau Spittelau
Zaha M. Hadid - Wien (A) - 2005
Wohnbau Spittelau, Foto: Rupert Steiner
Wohnbau Spittelau, Foto: Margherita Spiluttini

„Zerrissenes Blatt“ zum Wohnen

Über den Stadtbahnbögen der Spittelauer Lände in Wien entstehen drei kantige Bauten der Architektin Zaha Hadid



9. März 2004 - Andrea Waldbrunner
Vorerst ist am Donaukanal noch mit Unannehmlichkeiten zu rechnen: Ab Montag nächster Woche wird der Europaradweg („Treppelweg“) durch die Spittelau gesperrt, Radfahrer werden auf die andere Seite umgeleitet. Es fahren nämlich die Bagger auf. Die Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsgesellschaft m.b.H. (SEG) verwirklicht das seit 1994 diskutierte Wohnprojekt, welches von der Architektin Zaha Hadid entworfen wurde. Hadid, die vorausschichtlich zur Grundsteinlegung Ende März anreisen wird, sieht ihren Entwurf als „zerrissenes Blatt“, welches in viele Richtungen ragt und so „Volumen schafft“.

15 Luxuswohnungen mit großzügigen Dachterrassen gen Donaukanal, darunter liegend drei Lokale, entstehen bis 2005 also in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wirtschaftsuniversität, Hundertwasser-Müllverbrennung und entlang der U4. Die drei kantigen Gebäude werden auf die alten Stadtbahnbögen, die einst Otto Wagner entwarf, gesetzt, berichten SEG-Geschäftsführerin Silvia Renezeder und Projektleiter Manfred Schneider. Derzeit werden die Stadtbahnbögen saniert.

Andere Bedingungen

Das Gelände gilt als schwierig zu bebauen, weil es früher ein reines Bahngelände war. Entsprechend waren auch die Widmungen für die Bebauung. Renezeder erklärt mit langwierigen Umwidmungsverfahren, dass seit dem Projektentwurf (1994) scheinbar nichts weitergegangen sei. Im Hintergrund habe man viel vorbereiten müssen, mit mehreren Grundstückseigentümern musste man einig werden. Der Entwurf der „Künstlerin Hadid“ habe nicht den Richtlinien der Wohnbauförderung entsprochen, musste daher überarbeitet werden. Mit der seit einigen Jahren anhaltend schlechten Wirtschaftslage habe der verzögerte Baubeginn nichts zu tun, meint Renezeder.

Zu ebener Erde, entlang des Donaukanals und direkt unter den Terrassen, wird später wieder der Radweg führen. Eine Bootsanlegestelle wird am Donaukanal eingerichtet, das Umfeld neu gestaltet. Die Donauhochwasserkommission habe das Gelände bereits begutachtet, heißt es seitens der Stadt Wien. Derzeit würde über die Finanzierung des Radwegs und einer neuen Schiffsanlegestelle für Ausflugsboote verhandelt. Es sei schon vereinbart, dass sich Bund und Stadt Wien die Kosten im Verhältnis 80 zu 20 teilen würden.

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