Bauwerk

Um- Zubau Fajfar
projektCC - Hartberg (A) - 2003
Um- Zubau Fajfar, Foto: Christian Tabernig
Um- Zubau Fajfar, Foto: Christian Tabernig
19. Januar 2006 - HDA
Das Projekt ist Teil einer geschlossenen Bebauung, die auf den Fundamenten der ehemaligen Stadtbefestigung errichtet wurde und als eingeschossige Bebauung mit Satteldach eine Art „Sockel“ des historischen Stadtkerns von Hartberg bildet.
Der Zustand der Bausubstanz erforderte aus wirtschaftlichen Gründen den vollständigen Abbruch und Trockenlegungsmaßnahmen der angrenzenden Gebäude.

Als zusammenhängendes Raumkontinuum mit Zonen unterschiedlicher Nutzung konzipiert, beherbergt das Erdgeschoss die Generali-Bezirksstelle Hartberg. Der Empfang, unmittelbar dem Eingangsbereich zugeordnet, sowie die KFZ – Anmeldestelle - mittels original Autositz in Szene gesetzt - wird über die SO-Fassade belichtet, die sich großzügig zur Ressavarstrasse öffnet.

Durch eine Wand aus Profilbauglas des auskragenden Stiegenlaufs wird die Stiege zur lichtspendenden Raumskulptur und bringt die Nutzer des Hauses im täglichen Gebrauch in ein durchaus erwünschtes Spannungsfeld.
Eine schwebende Trenn- Schiebe- Regalwand trennt die hofseitige desk-sharing-Zone von der restlichen Bürofläche, welche zusätzlich über vier große Oberlichten belichtet wird.

Die Wohnung in den Obergeschossen zeichnet sich durch komplexe Raumüberschneidungen und ungewohnte Ausblicke bzw. Lichtführungen aus.
Die Zonierung erfolgt über unterschiedliche Raumhöhen und in der Orientierung der zugewiesenen Nutzungen. So öffnen sich Kochen und Essen im „Erker“ dem öffentlichen Straßenraum, während sich die Privaträume über eine Lärchenterrasse zum ruhigen Hof hin orientieren.

Der neue Dachraum wird durch stützenfreie Stahlrahmen geformt, die durch Kreuzlagenholzplatten und über den in Sichtbeton ausgeführten Stiegenkern ausgesteift werden.
Während die ursprünglichen Tonziegel für die Steildachdeckung verwendet wurden, sind sämtliche aus der Dachfläche ausbrechenden Bauteile, Flachdach und Fassade mit ziegelroter Folie überzogen, die sich durch Schlierenbildung, verursacht durch Staub und Niederschlag, auf eigenständige Weise der feingliedrigen Patina der Tonziegel annähern.
Es ist eine zu gleichen Teilen eigenständige wie sensible Annäherung von modernen Baustoffen an gewachsene Strukturen.
(Text: project.cc)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Gerd Fajfar

Tragwerksplanung