Bauwerk

Makartsteg
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2001
Makartsteg, Foto: Gebhard Sengmüller
Makartsteg, Foto: Gebhard Sengmüller
13. Februar 2002 - Initiative Architektur
Aus dem städtebaulichen Grundgedanken des Vermittelns zwischen den beiden Ufern sowie der bestmöglichen Einbettung in die Stadtstruktur leitet sich die Charakteristik dieser Flussquerung ab: die bogenförmige Grundrissform, die Wölbung in der Längsachse für barrierefreie Zugänge und das dem Kräfteverlauf folgende, sich zu den Ufern verjüngende Querschnittsprofil.

Diese plastische Einheit aus Funktion, Konstruktion und Form, erscheint als gelöste Skulptur in der Gestalt eines sanft über den Fluss gelegten Blattes. An seiner silberfarbenen Untersicht spiegeln sich die stets verändernden Farbschattierungen des Flusses. Die so durch Glanz- und Schattenverlauf unterstützte visuelle Entmaterialisierung wird durch die Beschränkung auf nur einen, außermittig im Bogenbereich situierten und gegen die Fließrichtung der Salzach geneigten elliptischen Pfeiler prägend unterstützt. Die immerhin 400 Tonnen schwere Konstruktion erhält so eine bestechende Leichtigkeit.

Der neue Makartsteg eröffnet auch ein neues Selbstverständnis für zeitgenössisches Bauen in der Salzburger Altstadt und umgekehrt fördert er einen neuen Blick auf Stadt: Durch seine zweifach räumlich gekrümmte Figur wird das Stadtbild vom Steg in stets wechselnden, dynamischen Einstellungen erlebt. Für die bis zu 20.000 Passanten (!), welche den Steg täglich benutzen, eröffnen sich ähnlich wie in einem Film neue Perspektiven. Nicht zuletzt durch den hohen Benutzerkomfort ist es dem Bauwerk gelungen, spontan die Herzen der Benutzer zu erobern, was durch die Teilnahme von 25.000 Besuchern am Eröffnungsfest eindrücklich dokumentiert wurde. (Text: Roman Höllbacher)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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