Bauwerk

Kunsthaus Bregenz
Peter Zumthor - Bregenz (A) - 1997
Kunsthaus Bregenz, Foto: Hans Ege
Kunsthaus Bregenz, Foto: Margherita Spiluttini
Kunsthaus Bregenz, Foto: Hans Ege

Bregenzer Stolz auf den „Klotz am See“

Das Kunsthaus des Star-Architekten Zumthor: Trotz Widerstand gebaut, heute beliebt

15. April 2009 - Jutta Berger
Peter Zumthor hat den Bregenzern mit dem Kunsthaus nicht nur einen Solitär mit Leuchtkraft an das Seeufer gestellt: „Durch das KUB wurde Bregenz als Kulturstadt weit über seine Größe hinaus positioniert“, sagt der für Stadtplanung zuständige Vize-Bürgermeister Gernot Kiermayr. Der Zumthor-Bau sei Messlatte für die künftige Stadterweiterung und -entwicklung.

Das war nicht immer so. Als 1990 mit der Planung begonnen wurde, gab es Widerstand gegen den „Klotz am See“. Junge wie Alte wollten nicht einsehen, dass ein altes Bregenzer Haus dem Verwaltungsgebäude des Kunsthauses weichen musste; eine Hausbesetzung konnte den Abriss aber nicht verhindern. Längst sind diese Widerstände vergessen. Kiermayr: „Wahrscheinlich wäre es vielen auch gar nicht angenehm, daran erinnert zu werden.“

Eine halbe Autostunde von Bregenz entfernt, im Bregenzerwälder Dorf Andelsbuch, zeigt man mehr Weitblick. Für die 90 Betriebe der regionalen Handwerker-Plattform Werkraum Bregenzerwald ist Zumthor der Wunscharchitekt für ihr Werkraum-Haus, das 2011 stehen soll. „Schnell, spontan und überzeugt“ habe Zumthor auf die Anfrage der Handwerker reagiert, erzählt Werkraum-Geschäftsführerin Renate Breuß.

Ein erster Entwurf wurde Handwerksverein und Gemeindevertretung im März von Zumthor präsentiert. Das Gebäude, „ein Ort für alle, die bauen“ (Breuß), wird in steter Kommunikation zwischen Bauherren und Architekt entwickelt. Bei 90 Vereinsmitgliedern, und damit Bauherren, kein leichtes Unterfangen. Bei monatlichen „Werktagen“ wird diskutiert, eine Kerngruppe kommuniziert mit Zumthor.

Peter Zumthor lernte beim KUB-Bau die Arbeit von Bregenzerwälder Handwerkern schätzen und kooperiert seither mit unterschiedlichen Gewerken. Weil ihre Arbeitsweise der Maxime des auf handwerkliche Perfektion versessenen Architekten entspricht: „Zu alleroberst ist die Güte.“

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