Bauwerk

Veranstaltungszentrum - Umbau und Neugestaltung
Hubert Rieß - Judenburg (A) - 1995
Veranstaltungszentrum - Umbau und Neugestaltung, Foto: Damir Fabijanić
Veranstaltungszentrum - Umbau und Neugestaltung, Foto: Damir Fabijanić
Veranstaltungszentrum - Umbau und Neugestaltung, Foto: Damir Fabijanić
14. September 2003 - Az W
Das Veranstaltungszentrum war ursprünglich eine Jesuitenkirche, die 1620-1658 an eine gotische Kirche des Augustinerordens angebaut wurde und als Emporenhalle diente.
1939 ging die Kirche schließlich an die Gemeinde, nachdem diese bereits seit Jahrzehnten ungenützt und verfallen war. In den 50-er Jahren wurde sie vom Architekten Franz Klammer in einen Versammlungssaal umgebaut, wobei in das Kirchenschiff eine Stahlbetonrippendecke eingezogen wurde und einige Zubauten erfolgten.
Der Umbau der 90-er Jahre ließ nur die beiden Eingangsbauten bestehen, wobei ein schräger, bis auf den Boden reichender, voll verglaster Zubau angedockt wurde, der als Foyerraum dient und die Fensterfassade des Altbaus nach außen durchscheinen läßt, was einen interessanten Aspekt zwischen alter und neuer Substanz erhält. Etwas rückversetzt zu dem Glasbau befindet sich gleich daneben der verglaste Eingang.
An der Westseite befindet sich der Haupteingang in den Festsaal, der durch einen Vorbau erschlossen wird. Auf das Dach dieses Vorbaus wurde nun ein Glaskubus gesetzt, der als Filmprojektionskabine dient. An der Glaswand laufen Digitallaufbänder entlang, die die jeweiligen Termine des Kulturzentrums bekanntgeben.
Was die Innengestaltung betrifft, so hat Riess hier die 50-er Jahre-Gestaltung restauriert und ein Stiegenhaus neu gestaltet, das in das neue Foyer unter dem Glasdach führt. Der Innenraum des Festsaals wurde teils in seiner barocken Restaurierung aus den 50-er Jharen beibehalten teils wurden Veränderungen vorgenommen, wie z.B. die Verwandlung der Ballustrade von Holz- in Mettallelemente, die nun lüftungs- und heizungstechnische Einbauten mit beinhaltet.
Vom Festsaal gelangt man direkt auf eine Galerie, die wiederum in den glasüberdeckten Foyerraum schaut. Von Foyer gelangt man in zwei Kellersäle, die zusätzliche Vorführungsmöglichkeiten bieten.
Weiters findet man innen und außen Beleuchtungssysteme, eine neue Leitgrafik, einen gelungenen Dialog zwischen altem Ziegelmauerwerk und Sichtbeton im Inneren der Gänge und Räume, moderne Toilettenumbauten aus Stahl, Milchglasscheiben und Sichtbeton, Umbauten auf heutige Technikanforderungen, auf dem Vorplatz dezente Freiraumgestaltung uvm..
Riess hat mit diesem Umbau die Sorgfalt bei der Erhaltung von barocken, gotischen und Bauteilen aus den 50-er Jahren bewiesen und gleichzeitig mit modernen Umbauten auf den heutigen Standard verwiesen, ohne jedoch die alte Substanz zu degradieren.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Stadtgemeinde Judenburg

Fotografie