Bauwerk

WHA in Passivhausbauweise
Franz Kuzmich, Schöberl & Pöll - Wien (A) - 2006
WHA in Passivhausbauweise, Foto: Bruno Klomfar
WHA in Passivhausbauweise, Foto: Bruno Klomfar
17. Juni 2007 - Az W
Ohne verantwortliche Gesinnung fallen heute alle Utopien flach. Das Thema „Haus der Zukunft“ hat mit den futuristischen Verlockungen neuartigen Wohndesigns nur mehr wenig zu tun, sehr viel hingegen mit ressourcenschonenden Bauweisen, sozialer Verantwortung und ausgeprägtem Kostenbewusstsein. Der in seiner äußeren Erscheinung schlichte Wohnbau in Wien 14, Österreichs erste zertifizierte Passivhauswohnanlage Österreichs, wurde durch eine international besetzte „Haus der Zukunft“-Jury als richtungsweisendes Demonstrationsprojekt ausgewählt. Dessen zentrale Innovation bestehe, so die Architekten, „in der Umsetzung aller Anforderungen des Passivhausstandards im sozialen Wohnbau bei extrem niedrigen Baukosten“. Voraussetzung für die Verknüpfung der Wiener Wohnbaurealität mit innovativer Bautechnologie war ein integraler Planungsprozess von sieben Büros unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung (von der Bauphysik bis zur Heiztechnologie), sodass eine ganzheitliche Beurteilung und somit Optimierung sämtlicher fachtechnischen Lösungen möglich war.

Die drei Passivhäuser mit je 13 Wohnungen auf einer gemeinsamen Tiefgarage bieten allen Appartments eine südseitige Freifläche (Mietergarten, Balkon, Loggia oder Terrasse). Die Außenhülle der Stahlbetonkonstruktion ist absolut luftdicht, die dreifach verglasten Fenster leisten dazu ebenfalls einen Beitrag. Das Gebäude ist von der Tiefgarage thermisch entkoppelt, um Kältebrücken zu vermeiden erfolgt die Lastabtragung nur über wenige Auflagerpunkte. Die Wohnhausanlage ist mit einer hocheffizienten Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung aus der Abluft ausgestattet, zusätzlich gibt es eine zentrale Gas-Brennwertanlage für die restliche Erwärmung bzw. Aufbereitung des Warmwassers. Die (geräuschlose) Lüftungsanlage versorgt sämtliche Räume ständig mit reiner gefilterter Frischluft, dennoch ist es – entgegen manchem Vorurteil - natürlich möglich, ab und zu ein Fenster zu öffnen. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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