Bauwerk

Vinofaktur Polz
Hermann Eisenköck - Vogau (A) - 2004
Vinofaktur Polz, Foto: Paul Ott
Vinofaktur Polz, Foto: Paul Ott

Logistikzentrum

20. Juni 2007 - HDA
Ursprünglich hatten die Brüder Polz, die nicht nur zu den Spitzenwinzern der Südsteiermark, sondern auch zu den Pionieren eines neuen baukulturellen Bewusstseins im Bereich der Weinvermarktung zählen, lediglich vor, ein verkehrsgünstig gelegenes Sammeldepot als Auslieferungslager zu errichten, um großen Transportern die aufwendige Fahrt zu den Winzern der Weinstraße zu ersparen. Geworden ist daraus ein modernes, 1.700 Quadtratmeter großes Logistikzentrum mit Lager für 750.000 Flaschen, Vinothek und Shop für Weine und andere Produkte der Region. Zugeständnisse an Erwartungen an ländliche Rustikalität beschränken sich auf weniges im Verkaufsraum: auf einen alten Pressbaum, der zum Verkaufspult wurde und Eichenfässer als Präsentationsflächen für Weine.
Kühle, funktionell betonte Schlichtheit, die den Bau dominiert, zeigt sich schon an der Fassade aus Eternitverkleidung und Beton in einheitlichem Anthrazit. Der Gebäudeteil zur Straße setzt sich durch einen Vorsprung, durch Zweigeschossigkeit und die Verglasung des im Erdgeschoss situierten Verkaufs von der Lagerhalle ab. Die ist mit großen Toren zu öffnen, mit LKW befahrbar und mit dem Handlager und Shop über zwei Türen verbunden.
Auftakt zu Weinkult(ur) ist eine auffallend lange, hervorstechende Glasvitrine beim gedeckten Zugang, der zugleich auch die Büros im Obergeschoss erschließt. Der Verkaufsraum wurde in zwei Zonen geteilt - in eine gekühlte für das Weinangebot und eine für Degustation und Verkauf. Die Materialien, ihre Oberflächenhaptik wie auch die Farben zielen auf die atmosphärische Aufrüstung der professionellen Verkaufsstrategie ab. Naturstein mit gespaltener Oberfläche wechselt mit geöltem Eichenparkett, Wandflächen, ausgeführt in Waschbeton, ergänzen furnierte oder grau beschichtete Platten. Schlichte mäandernde Regalablagen mit gebürsteter Edelstahloberfläche werden durch hinterleuchtete Flächen aus satiniertem Glas edel inszeniert. Wenige gedämpft-farbige Akzente wie der abgehängte Deckenstreifen, der Belüftung und -leuchtung verbirgt, unterstreichen das Ambiente. (Text: Karin Tschavgova)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
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