Bauwerk

Eisenbahnbrücke
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2009
Eisenbahnbrücke © Gebhard Sengmüller

Neue Eisenbahnbrücke über die Salzach

Architekturpreis Land Salzburg 2010

2. Dezember 2010 - newroom
Im Norden des Zentrums von Salzburg legt sich eine zarte Horizontale in das bewegte Panorama der Stadt. Was sich aus der Fernsicht elegant-homogen präsentiert, offenbart sich bei naher Betrachtung als differenziert und komplex. Drei Wege – Bahn, Fußgänger und S-Bahn – werden geschickt gebündelt und bewältigen nicht nur das funktionelle Programm mit großer Sensibilität, sondern verankern Brücke und anschließende S-Bahnstation selbstverständlich im Stadtbild.

Wahrgenommen als „eine Brücke“ ist es tatsächlich die Fügung dreier Tragwerke: zwei für die Bahn, eines für die S-Bahn, dazwischen eingehängt ein Fußgängersteg. Mit Leichtigkeit überwölben die entsprechend den Funktionen getrennten drei Tragstrukturen drei Felder. Sie lagern auf zwei Paaren ellipsenförmiger Flusspfeiler – parallel zur Fließrichtung gestellt bieten diese dem Wasser möglichst geringe Angriffsfläche – und auf zwei Landpfeilerpaaren, aus deren Mächtigkeit und dynamisch geformten Figuren die enormen Kraftflüsse lesbar werden. Die Rundungen der Tragstruktur nehmen der Brücke jede harte Konkretheit; sie wirkt körperhaft, kräftig, und zugleich weich und fließend. Die großzügigen Spannweiten mit den distant zum Ufer gesetzten Landpfeilern geben dem Flussbett Raum, der kontinuierliche Verlauf der Uferböschungen bleibt sichtbar.
Das Zusammenspiel der gewählten Materialien mit gekonnter Formgebung und Proportionierung, und nicht zuletzt die rhythmisierend eingesetzten Schattenflächen erzeugen die so bestechende Luftigkeit und Transparenz dieser Brückenkonstruktion. (Jurytext: Architekturpreis Land Salzburg 2010)

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