Bauwerk

Elin EBG Motoren GmbH
Architektur Consult, Peter Zinganel - Preding (A) - 2009
Elin EBG Motoren GmbH, Foto: Florian Holzherr
Elin EBG Motoren GmbH, Foto: Florian Holzherr
5. Mai 2010 - HDA
Durch Lage und Form des Grundstücks und die Vorgaben der Produktionslogistik wurde eine L-förmige Bebauung entwickelt. Die 240 Meter lange, vierschiffige Produktionshalle erstreckt sich über die gesamte Grundstückslänge. Im Osten findet die Halle mit der überdachten Zufahrt für Eisenbahn- und LKW- Zulieferung Ihren Abschluss. Westlich wird das Grundstück von der Bundesstraße begrenzt, über die die Zufahrt erfolgt. An dieser Straße liegt der „Kopf“ der Anlage, das dreigeschossige Bürogebäude.

Die Erschließung ist entlang einer Achse organisiert, die längs durch das Bürogebäude gelegt wurde. Vom Besucherparkplatz kommend, betritt man es durch den Haupteingang, welcher in das 5 Meter hohe Foyer mit Empfang und Bar führt. Daran angelagert befinden sich die Kantine, Besprechungsräume, mit direktem Zugang auf eine Terrasse am Wasser, und das Stiegenhaus. Durch den Nebeneingang gelangen die Mitarbeiter hier in die oberen Geschosse der Büros oder, der Achse folgend, vorbei an den Umkleiden in den Produktionsbereich.

Die Bürogeschoße sind als Großraumbüros mit Kommunikationszonen, mit einzelnen abgeschlossenen Führungskräftebüros und Besprechungszimmern konzipiert. Das Atrium (mit Baumbewuchs) und Lufträume, die sich über die gesamte Gebäudehöhe ausdehnen, sorgen einerseits für ein offenes Raumgefüge, schaffen andererseits ein gewisses Maß an Distanz im Büro. Die Segel der straßenseitigen Süd- und Westfassade sorgen für die haustechnisch notwendige Beschattung. An der Schnittstelle zwischen Werkshalle und Büro bieten Fenster in allen Geschoßen, Einblicke in die Produktion.

Der Querschnitt der Halle wird durch die Vorgabe, dass die Arbeiten in der Produktion möglichst natürlich belichtet werden müssen, bestimmt. Ein durchlaufendes Lichtband bildet den oberen Abschluss der beiden langen Hallenfassaden. Durch Absenken der beiden mittleren Schiffe kann über zwei weitere Lichtbänder Tageslicht ins Innere dringen, das zusätzlich über Lichtkuppeln am Hallendach belichtet wird. Außerdem sorgt eine tageslichtabhängige Kunstlichtsteuerung für einen energieoptimierten Betrieb. Das Fensterband im unteren Bereich ermöglicht den Blick nach außen. Im nördlichen Hallenschiff sind ein Hochregallager und zwei weitere Bürobereiche eingeschoben.

Das statische Konzept der Halle wurde aus der Notwendigkeit entwickelt, dass Kräne mit bis zu 80t Nutzlast alle Hallenschiffe, über die räumlichen Einbauten hinweg, durchfahren müssen. Die statischen und dynamischen Kräfte der Kranlasten werden über eingespannte Stahlbetonstützen in die Köcherfundamente abgeleitet.

Farblich wird das Innere durch die beiden Firmenfarben Orange und Blau bestimmt. Neben diesen Farben der Maschinen und Kräne, durchbricht die helle Holzleimbinderkonstruktion des Daches das Erscheinungsbild.
Die Gestaltung der Außenanlagen konzentriert sich auf den Eingangsbereich und den Bereich zwischen Kantine und Straße, wo sich der größere Retensionsteich befindet. Mitarbeiterparkplätze, LKW-Aufstellflächen, die Werksumfahrt und Schutzdächer belegen die Restflächen des Grundstücks, welches durch den gesamten Werksneubau maximal genutzt ist.

(Text: Architektur Consult)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at