Bauwerk

Café Maskaron im Schloss Esterházy
Klaus - Jürgen Bauer - Eisenstadt (A) - 2009
Café Maskaron im Schloss Esterházy, Foto: Rudolf Hemetsberger

Café Maskaron

Jurytext Architekturpreis des Landes Burgenland 2010

11. Juni 2010 - newroom
Es gibt in der Gastronomie selten Räume, die, wenn man sie mit Fachleuten betritt, diese nicht gleich zu stänkern beginnen oder ihre Witze machen. So kommt es kaum vor, dass plötzlich Stille eintritt, dass Staunen und Einverständnis herrscht, und dass langsam eine Diskussion in Gang kommt, worin das Besondere dieser Räumlichkeit steckt. Ein scheinbar klar deklarierter Raum, der aber doch seine Geheimnisse hat.

So geschehen im Café Maskeron im Schloß Esterhazy in Eisenstadt. Dieses Café ist so ein bemerkenswerter Ort. Die auf sich selbst konzentrierten, raumgreifenden Tonnen, mit kräftigen, tiefen Stichkappen und wenig Außenkontakt, beherrscht eine eigenwillige Wandbemalung (Peter Baldinger) mit großen, farblich wohltemperierten quadratischen Flächen (einen in „Pixelflächen aufgelösten Himmel“ als eine Erinnerung an die barocke Tradition?), aber nicht historisierend, sondern frisch, gegenwärtig, und die sphärischen Flächen und Grate als Gegensatz betonend. Ein Einklang im Kontrast. Die Einrichtung verschwindet, lediglich die zarte, weiße, federleichte Bestuhlung schwebt über dem schwarzem Boden, über dem auf zweiter Ebene, wiederum große Wolkenlampen schweben. Ein kontemplativer, kultivierter Ort zum Aufhalten, für Gespräche, ein Treff wie man ihn kaum in einer Großstadt findet. (Aber warum muss ein solcher Raum schon um 17 Uhr geschlossen werden?) (Jurytext: Friedrich Achleitner)

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
F.E. Familien Privatstiftung Eisenstadt

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