Einem Einfamilienhaus aus der Zwischenkriegszeit des vorigen Jahrhunderts wurde in den 1960er Jahren eine Garage hinzugefügt. Wiederum 30 Jahre später erfolgte ein neuerlicher Um- und Zubau. Aus der Garage sollte eine Ordination werden.
Architekt Erich Prödl reagierte auf die Herausforderung mit einer Neuorganisation des gesamten Bestandes, indem er den Eingang des ursprünglichen Hauses auf die gegenüberliegende Seite verlegte, die Garage entkernte und den Kubus an einer Seite vergrößerte. Für den Zubau wurde die Geländekante im Nordosten aufgenommen und zu einem großen Teil verglast. Damit ist einerseits der Bezug zur Topographie geklärt, andererseits ergeben sich vom innenliegenden Warteraum der Ordination spannende Ausblicke. Das Erdgeschoss der ursprünglichen Garage ist der Ordination zugeordnet, im Obergeschoss ergibt sich zusätzlicher Wohnraum, das Dach wird zur begehbaren Terrasse mit eigener Außentreppe vom privaten Garten.
Mit der neuen Organisation sind die Eingangsbereiche von privatem Wohnraum und Ordniation klar voneinander getrennt, wiewohl die drei Baukörper nunmehr logisch miteinander verbunden sind und ein stimmiges Ganzes ergeben.
Außen ablesbar ist die Erweiterung der Garage mit der ursprünglichen Traufe, auch wenn der holzverkleidete Kubus nicht mehr auf die ursprüngliche Nutzung schließen lässt. (Text: Ute Angeringer-Mmadu)