Bauwerk

Haus SH
.tmp architekten - Steiermark - 2009
Haus SH, Foto: Paul Ott
Haus SH, Foto: Paul Ott

Texte von „Das Beste Haus 2013“

8. Mai 2013 - HDA
Ein einfaches Einfamilienhaus renovieren und um einen Wintergarten erweitern. Wie diese Aufgabe spektakulär gelöst werden kann, zeigt ein Projekt am Stadtrand von Graz. Der Zubau nimmt die Form des vorhandenen steirischen Gegengiebels auf, verzieht ihn aber soweit, dass das gesamte Gebäude durch seinen L-förmigen Grundriss einen Gartenabschluss zur Straße bildet. Der Wintergarten öffnet sich nach Süden und über seine Längsseite nach Westen, in die Tiefe des Gartens. Zur Straßenseite ist er vollkommen geschlossen, im Laufe der Zeit soll ihm ein grüner Efeupelz wachsen. Im Inneren führt eine neue, zweite Treppe ins Obergeschoss, das über dem bestehenden Flachdach um eine introvertierte, vor Einblick geschützte Dachterrasse erweitert wurde. Die Treppe ermöglicht innerhalb des Gebäudes neue Wege und eine veränderte Nutzung. Mit kleinen Eingriffen wurde das Bestandsgebäude modernisiert, der Bezug zum Garten verbessert, Tageslichtquellen implementiert. Trotz der Gegensätzlichkeit in Materialität und räumlicher Struktur bilden die beiden Baukörper eine Einheit mit symbiotischer Wechselwirkung. So vermittelt das Bestandsgebäude neben dem großzügigen, hellen und hohen Raum des Zubaus noch mehr Geborgenheit. (Projektbeschreibung „Das Beste Haus 2013“)

Kommentar der Jurorin/des Jurors:
Das kleine Haus wurde vor vielen Jahren von den Bauherren gekauft und seither sukzessive adaptiert. tmp architekten planten nun zum zweiten Mal um und strukturierten nicht nur räumliche Zusammenhänge durch behutsame Eingriffe neu, sondern entwarfen auch einen Wintergarten, der im rechten Winkel an den Bestand anschließt. Das Faltwerk aus Sichtbeton, dessen Form das Satteldachmotiv aufgreift und interpretiert, umfasst wie eine Hand den Raum für die Pflanzen, schottet das Grundstück straßenseitig ab und schafft eine intime Hofsituation. In den Wintergarten ist eine zweite Treppe integriert, was neben neuen Durchwegungen ein bisher undenkbares Wechselspiel von offenen und geschlossenen Raumfolgen ermöglicht. (Eva Guttmann, HDA - Haus der Architektur Graz)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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