Bauwerk

Pflegewohnheim Erika Horn, Andritz
Dietger Wissounig Architekten - Graz (A) - 2015
Pflegewohnheim Erika Horn, Andritz, Foto: pierer.net
Pflegewohnheim Erika Horn, Andritz, Foto: Paul Ott
Pflegewohnheim Erika Horn, Andritz, Foto: Paul Ott

EU-Green Building

3. Mai 2016 - HDA
Auf einem parkähnlichen Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Andritzbach wurde in der Grazer Statteggerstraße ein Pflegeheim für 105 Seniorinnen und Senioren errichtet.
Das aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse sowie der Lage in der Andritzer Hochwasserzone nicht unterkellerte Passivhaus mit kontrollierter Wohnraumlüftung wurde in Mischbauweise errichtet. Decken und Schoten im Bereich der Zimmer bestehen aus Beton, alle anderen konstruktiven Elemente aus Holz. Die Fassadenelemente, die jeweils über zwei Zimmer reichen, wurden im Werk vorgefertigt, wobei ihre Größe auf die maximal transportierbaren Abmessungen abgestimmt wurde.

Das zweigeschossige Haus besteht aus vier Flügeln, die um einen halböffentlichen, für unterschiedliche Veranstaltungen geeigneten „Dorfplatz“ angeordnet sind. Hier befinden sich auch der überdachte Eingang, der zentrale Pflegestützpunkt, ein Andachtsraum, ein Café, ein Friseur sowie ein offenes, bepflanztes Atrium.

Drei Wohngemeinschaften im Erdgeschoss und vier im Obergeschoss beherbergen – überwiegend in Einzelzimmern – jeweils 15 Bewohner und eine Betreuerin, was ein überschaubares, familiäres Ambiente erzeugt. Ein großes gemeinschaftliches Wohnzimmer pro Wohngruppe, tiefe Loggias sowie eingeschnittene, z.T. für Demenzkranke geeignete Gärten im Erdgeschoss und Atrien mit Umgang im Obergeschoss dienen als zusätzliche Aufenthaltsbereiche, wobei im gesamten Gebäude auf reichlichen Tageslichteinfall geachtet wurde.
Pflegestützpunkte und Nebenräume sind auf kurzen Wegen erreichbar, so dass ein effizienter Arbeitsablauf möglich ist. Kleinere und größere Rundgänge mit unterschiedlichen Blickbezügen und freundlichen Ruhezonen sorgen für abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeit auch außerhalb der Therapiestunden.

Besonderer Wert wurde auf die Verflechtung des Gebäudes mit dem Außenraum gelegt. Die Grün- und Freiraumgestaltung wurde auf Grundlage der Hoftypologie des Heims konzipiert und basiert auf einer Sequenz von Gärten, die sich in Größe und Charakteristik unterscheiden. Diese bilden auch den Übergang in den Park, der im Osten vom Andritzbach begrenzt wird. Hier wurde in Form einer über das Wasser kragenden Holzplattform ein besonders attraktiver Aufenthaltsort geschaffen, der gemeinsam mit den vielfältigen und im Maßstab überschaubaren Zonen im und um das Gebäude eine zugleich vertraute und belebende Atmosphäre schafft. (Text: Eva Guttmann)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

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