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Bauwerk

Steirereck am Pogusch, Zubau & Umbau
PPAG - Turnau (A) - 2022
Steirereck am Pogusch, Zubau & Umbau, Foto: Hertha Hurnaus
24. Januar 2023 - HDA
Der Pogusch ist ein 1059 m ü. A. hoher Alpenpass in der Obersteiermark, der die Verbindung zwischen den Gemeinden Turnau und Sankt Lorenzen im Mürztal herstellt. Seit 25 Jahren werden hier erfolgreich eine Landwirtschaft sowie ein traditionelles Wirtshaus betrieben. Auf der Passhöhe befindet sich das „Steirereck am Pogusch“, ein Ableger des Wiener Restaurants „Steirereck“, das seit vielen Jahrzehnten zur gastronomischen Spitze Österreichs zählt, umgeben von eigenen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Mit dem Projekt des Um- und Zubaus des „Steirereck am Pogusch“ wollte die Familie Reitbauer zeigen, wie innovativ und nachhaltig ein gastronomischer Betrieb geführt werden kann.

Die über Jahre und Generationen gewachsene Landwirtschaft mit angeschlossener Gastronomie stand weniger am Punkt einer inhaltlichen Neuorientierung, vielmehr sollte die schon gelebte achtsame Lebensweise im Gebauten manifestiert, für die Betreiber:innen selbst und für die Gäste nutz-, spür- und sichtbar werden. Die Herausforderung bestand darin, eine von Naturerlebnis geprägte Situation und einen hoch anspruchsvollen, zeitgemäßen Gastronomiebetrieb innerhalb einer harmonischen Gesamtlösung in die Zukunft zu führen. Das Neue darf sichtbar sein, demonstriert Lebensperspektive des 21. Jahrhunderts abseits der Stadt – verknüpft mit dem Knowhow des 21. Jahrhunderts. Durch verschiedene zurückhaltende Eingriffe bilden Bestandsgebäude und Zubauten ein dörfliches Ensemble im Maßstab der ländlichen Bebauung.

Die neuen markanten Baukörper sind zum Großteil in den Hang hineingebaut und fügen sich als Blickfang in die Umgebung von Natur und Gebautem ein. Die bestehenden Gebäude – vorhandene Küche, Beherbergung, Steinhaus, Holzhaus sowie Landwirtschaft – wurden durch PPAG architects durch relevante neue ergänzt: Diese beinhalten weitläufige neue Gastronomiebereiche wie das „Salettl“ für Fine-Dining, die Schankküche (Schank, Grill, Dampftheke, Hofladen, Stammtisch), die Schnapsbrennerei, die Küchen mit umfangreichen Vorbereitungs- und Mitarbeiterbereichen sowie ein Küchengarten in einem kleinen Glashaus, spezielle Mitarbeiter- und Gästeunterbringungen sowie die Erweiterung sichtbarer und unsichtbarer Infrastruktur.
Im zweiten – großen – Glashaus, einem Hybrid aus avanciertem Gewächshaus und Wohnraum, die einander atmosphärisch befruchten, befinden sich integrierte Schlafkojen – die „Kabanen“ – sowie eine Wellnesszone mit Sauna, Hamam und Kaminzimmer. PPAG architects haben zudem zahlreiche Details wie organomorphe Türgriffe, 3D-gedruckte Waschbecken und raumwirksame Holzlamellenvorhänge entworfen, die dem Projekt die Dimension einer Art hochmodernen Gesamtkunstwerkes verleihen – und die Besucher:innen in eine ungewohnte Bergwelt entführen.

Das Projekt ist Teil des Forschungsprogramms „Stadt der Zukunft“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at