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Bauwerk

Wohnbebauung Marburgerhöfe, Graz
balloon architekten - Graz (A) - 2022
Wohnbebauung Marburgerhöfe, Graz, Foto: David Schreyer
Wohnbebauung Marburgerhöfe, Graz, Foto: David Schreyer
Wohnbebauung Marburgerhöfe, Graz, Foto: David Schreyer
2. Februar 2023 - HDA
Der städtebauliche Grundansatz reagiert gezielt auf die umgebende Bebauungsstruktur, die vorwiegend aus Einzelobjekten unterschiedlicher Größen und Höhen besteht. Durch die Gruppierung von fünf Punkthäusern unterschiedlicher Höhen (3-5 Geschosse) entsteht ein vielschichtiges Außenraumangebot mit differenzierten Übergängen von öffentlichen zu halböffentlichen und privaten Freibereichen. Durch die Punkthaus-Typologie wird die Ausbildung von reinen Straßen- und Hoffassaden vermieden – vielmehr orientiert sich das städtebauliche und architektonische Erscheinungsbild an der Idee der „Stadtvilla“. 


Die Zufahrt zur Tiefgarage wie auch die Besucherparkplätze sind an der Sackstraße im Nordwesten positioniert; sämtliche Außenräume im Grundstücksinneren sind autofrei, regen aber eine Durchwegung mittels Rad und zu Fuß an. Die Öffnung der Außenräume zu einem „Stadtplatz“ und einem „Stadthof“ laden zu öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen sowie zum Verweilen ein, wobei sich das Angebot nicht nur an die Bewohner:innen des Quartiers, sondern auch des Stadtteils Graz-St.Peter richtet.


Die fünf Baukörper sind als kompakte Punkthäuser mit umlaufender Balkonstruktur konzipiert. Die rundum gleichwertig und gut nutzbare Ausformung der vorgesetzten Balkon-Fassaden betont den Charakter der „Stadtvillen“ und unterstreicht die Bedeutung der Außenräume. Eine starke Quartiers-Identität wird durch die differenzierten, gemeinsam nutzbaren Freibereiche und die gleichzeitige Öffnung zum städtischen Umfeld geschaffen. Durch die Erhöhung der Erdgeschosswohnungen um 40cm über Terrain ist dabei der Schutz der Privatsphäre gewährleistet. Die öffentlichen Nutzungen (Cafe, Bäckerei, Gewerbe) sind im Erdgeschoss des nördlichsten Punkthauses zwischen „Stadtplatz“ und „Stadthof“ angesiedelt.


Jede Wohnung verfügt über einen zwei Meter tiefen Balkon, der die kompakten Grundrisse um qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche erweitert. Lediglich die Balkone an den Nord-Ost-Fassaden weisen eine Tiefe von einem Meter auf. Teilweise sind die Balkone zwischen den Wohnungen durch Lufträume mit vertikaler Begrünung unterbrochen. Balkone und Begrünung spenden Schatten und Schutz vor sommerlicher Überhitzung, begrünte Flachdächer und großzügige Grünflächen mit Baumpflanzungen tragen zur natürlichen Kühlung des Quartiers bei. 

Durch das statische Konzept von tragenden Außenwänden und tragenden Stiegenhauskernen sind die Wohnungen weitgehend frei von tragenden Elementen, wodurch eine sehr hohe Flexibilität in der Grundrissgestaltung sowie eine nachträgliche Veränderbarkeit gewährleistet sind. Ca. 75% aller Wohnungen sind prinzipiell barrierefrei anpassbar.
 (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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