Bauwerk

Catering Pavillon Wolke 7
tnE Architects - Grafenegg (A) - 2015
Catering Pavillon Wolke 7, Foto: Lukas Schaller

Bauherrenpreis der ZV 2017

18. November 2017 - newroom
Mit der Freilichtbühne Wolkenturm schufen the nextENTERprise Architects im Schlosspark Grafenegg vor zehn Jahren eine der beeindruckendsten Konzertarenen des Landes und zugleich ein Stück Land-Art, dass seinen Zauber auch außerhalb der Festival-Saison zu entfalten vermag. Konträr verhielt es sich stets mit einer notwendigen Begleiterscheinung von Kulturgenuss im Freien – der Veranstaltungsgastronomie. Am Weg zur Bühne bot die vom Pächter errichtete und mit der Zeit gewachsene Cateringinfrastruktur kein adäquates Ambiente, sie war eigentlich so etwas wie der Schandfleck im Schlosspark, was schließlich die zuständige Kulturbetriebsgesellschaft veranlasste, das bewährte Architektenteam erneut zu beauftragen, nebst Verbesserung der gastronomischen Infrastruktur auch einen gestalterischen Akzent zu setzen. Entstanden ist schließlich nicht bloß ein ansehnlicher Cateringpavillon, der sämtliche Auflagen eines Gastronomiebetriebes erfüllt, sondern ebenso – ganz in der Tradition der englischen Landschaftsparks – ein extravagantes Folly, das auch in unbewirtetem Zustand erfreut.

Mit einem geschwungenen Dachschirm, der sich auf zarten Stahlstützen „wie ein Blatt zwischen die Bäume legt“, fügten the next ENTERprise Architects den Pavillon in die Parklandschaft ein. Die zweifach gekrümmte, nur 20 cm dünne Ortbetonfläche, die den natürlichen Biegeverlauf zum konstruktiven Prinzip erhebt, ist ein Meisterwerk kreativer interdisziplinärer Kooperation zwischen Architekten und Ingenieuren. Den Umriss geben die Bäume vor. Am Boden findet die Dachebene eine Entsprechung im weichen Granulatboden – wegen der Akustik und um Glasbruch zu minimieren. Zudem verstärkt der Belagswechsel das Gefühl, einen Raum zu betreten. Durch die Führung der Theke ergeben sich Visavis, das fördert die Kommunikation. Das von allen Seiten ansehnliche Ensemble ergänzen die Barschränke und Lager bergenden Boxen. Konzertbar, Rastplatz, Sonnenschutz und Regenschutz und untertags wie bei Dunkelheit ein faszinierender Ort der – auch konsumfreien – Begegnung für Einheimische und Besucher. (Jurytext: Franziska Leeb)

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