Veranstaltung

13. Architektur-Biennale Venedig 2012
Ausstellung
29. August 2012 bis 25. November 2012
Giardini della Biennale, Arsenale
I-30122 Venedig


Veranstalter:in: Biennale di Venezia

Österreich baut Raum mit Menschen und Avataren

3. März 2012 - Wojciech Czaja
„Reports from a city without architecture“, so lautet das Motto des österreichischen Beitrags für die kommende Architekturbiennale in Venedig, die am 28. August eröffnet werden wird. Gestern, Freitag, lud Kulturministerin Claudia Schmied (SP) zur Pressekonferenz. Vorgestellt wurden das Planungsteam rund um den österreichischen Kommissär Arno Ritter, Leiter des Innsbrucker Architekturhauses aut, sowie das inhaltliche Konzept. Oder zumindest eine vage Andeutung dessen.

„Wir wollen keine klassische Architekturausstellung mit Fotos, Plänen und Modellen machen“, erklärte Ritter. Stattdessen werde es auf der kommenden Biennale einen einzigen „charakteristischen und unverwechselbaren“ Beitrag an der Schnittstelle von Architektur, Kunst und Grafikdesign geben.

In Zusammenarbeit mit Architekt Wolfgang Tschapeller, dem Grafischen Büro Wien und den beiden Künstlern Martin Perktold und Rens Veltman entwirft Ritter das, was er als „Projekt zwischen Science und Fiction“ bezeichnet. Geplant ist, den Österreich-Pavillon in den Giardini mit Projektionsflächen, Spiegeln und einem „topografisch gestalteten Boden“ auszustatten. Die projizierten Trickfilme sollen interaktiv sein. Anhand der sich bewegenden Menschen im Raum sollen Figuren in Echtzeit und im Maßstab 1:1 animiert und in den Raum projiziert werden. „Wir bauen einen Raum mit realen menschlichen Figuren und ihren Avataren“, so Architekt Tschapeller.

Claudia Schmied ist überzeugt, man könne sich auf der kommenden Biennale in Venedig „auf etwas Außergewöhnliches einstellen“. Und Arno Ritter fasste zusammen: „Ich möchte einen Pavillon machen, den die Leute entweder fluchtartig verlassen, weil sie damit nichts anfangen können, oder aber darin bleiben, wie sie selbst ein Bestandteil dieser neuen Architektur der Zukunft werden wollen.“

Vorerst nichts als vage Anspielungen. Doch eines scheint fix: Nach den letzten vorsichtigen und pluralistischen Ansätzen in Venedig bekennt sich Österreich endlich zu Radikalität und bezieht Stellung.

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