Weerkas versteht sich als ein ironischer Kommentar zu den sich verändernden klimatischen Bedingungen in den Niederlanden. Jede Zeichnung der Serie stellt sowohl einen bestimmten Ort in einer der zwölf Provinzen der Niederlande, als auch eine mit ihm eng verwobene Wettersituation eines bestimmten Monats dar. Die Darstellungen drücken eine Verschiebung der Wetterbedingungen aus und spekulieren über deren mögliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf die niederländische Landschaft. Die klein-maßstäblichen Weerkas-Interventionen fungieren als didaktische „Follies“, die auf die zunehmende Disparität zwischen historischen, normativen klimatischen Zyklen und den Auswirkungen eines aufkommenden Klimawandels hinweisen. Die damit verbundenen Wetteranomalien werden dramatische Auswirkungen auf die wirtschaftliche und kulturelle Zukunft der Niederlande haben: Wasser gefriert nicht mehr, der Wasserspiegel ändert sich und damit auch die Beschaffenheit der Landschaft. Die in den Darstellungen eingesetzte CAD-basierte Zeichentechnik bezieht sich direkt auf historische niederländische Landschaftsradierungen aus dem 17. Jahrhundert und verbindet dadurch zeitgenössische Narrative des Klimawandels mit historischen Ausdrucksformen der niederländischen Landschaft.

Die Zeichnungen erhalten in Wien eine neue räumliche Wirkung, indem sie analog auf einen neuen Raum und für eine neue Zeit übertragen werden. Durch diese mediale Übersetzung werden die Darstellungen in einer neuen Form greifbar, nicht als Bilder architektonischer Formen in der Landschaft, sondern als architektonische Linien, die Raum bilden.