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werk, bauen + wohnen 4-17
Stadträume
werk, bauen + wohnen 4-17
zur Zeitschrift: werk, bauen + wohnen
Kaum ein anderes Thema hält uns derart im Bann wie das des Stadtraums. Unsere Hartnäckigkeit hat einen naheliegenden Grund: Es gibt in dem Bereich noch viel zu tun. Zwar brachte der Bauboom der letzten zwanzig Jahre reichlich gute Architektur hervor, aber nur wenig qualitätvollen Städtebau. Das liegt zum einen an der Architekturausbildung andererseits kommt von Seiten der Bauherrschaften kaum je ein Impuls: Der Raum zwischen den Häusern lässt sich ja nicht vermieten. Und warum sollte man sich mit weniger als der maximalen Rendite zufriedengeben? Die Überbauung von ganzen Arealen führt immer wieder zu unbefriedigenden Ergebnissen. Der Freiraum ist zwar hübsch gestaltet, verharrt aber in einem diffusen Verhältnis zu den Häusern – und nimmt vor allem wenig Bezug auf die umgebende Stadt. In der halbwegs verdichteten Bauweise, wie sie in der Schweizer Agglomeration landauf, landab «gepflegt» wird, ist das Wohnen im Erdgeschoss eine echte Herausforderung, mit der sich bis anhin nur wenige Bauherren und Architekten vertieft auseinandergesetzt haben. Auf dem Areal des ehemaligen Freilagers in Zürich fanden wir dafür interessante Ansätze, die wir in diesem Heft vorstellen. Mindestens ebenso anspruchsvoll ist die Organisation und Gestaltung der wirklich öffentlichen Räume, auch und gerade wenn es hierbei um zentralste Lagen an Knoten der Infrastruktur geht. Im dicht getakteten Fahrplan der «S-Bahn Schweiz» haben sich Bahnhöfe oder wichtige Haltestellen des ÖV längst zu intermodalen Drehscheiben entwickelt, deren Wirkungskreis weit über die Perrons hinausreicht. Umso wichtiger wird deshalb ihre Anbindung an das städtische Gewebe. Anhand zweier Beispiele in Zürich und Lausanne zeigen wir die Komplexität dieser Raumbeziehungen und die Schwierigkeiten, mit denen die Architektur zu kämpfen hat, wenn schon ganz früh Fehlentscheidungen getroffen werden.

Grosszügig oder schlicht zu gross?
Diskussion über städtische Freiräume
Christoph Schläppi und Sabine Wolf

Bilder der Enge
Bildessay von Philip Heckhausen

«Man muss die Instrumente nur benutzen»
Heinz Aemisegger und Alex Lehnerer im Gespräch mit Daniel Kurz und Tibor Joanelly

Stadt statt Siedlung
Stadtquartier Freilager Zürich
Roland Züger, Georg Aerni (Bilder)

Netz der Stadträume
Neue Plätze rund um den Bahnhof Oerlikon
Tibor Joanelly, Rene Dürr (Bilder)

Zu viel Platz?
Ein neuer ÖV-Knoten in Lausanne-La Sallaz
Anna Hohler, Matthieu Gafsou (Bilder)

Zudem:
Debatte: Jürg Grasers Debatte-Beitrag über den «Retro-Trash» setzt Lukas Imhof ein Plädoyer für den Entwurf mit der Geschichte entgegen. Zu gewinnen gebe es Wohnlichkeit, Vielfalt und Zeitgenossenschaft.
Wettbewerb: Im aargauischen Mägenwil möchte die Zürcher Genossenschaft Frohes Wohnen eine Siedlung bauen. Der siegreiche Beitrag von Oester Pfenninger zeigt, dass sie da auf ganz andere Bedingungen trifft als in der Metropole.
Recht: BIM – Building Information Modeling ist in aller Munde. Damit die mit der neuen Technologie verbundenen rechtlichen Herausforderungen bewältigt werden können, sollten Erkenntnisse aus dem IT-Recht in die Vertragspraxis einfliessen.
Bücher: Wo Architektur und Beschriftung kongenial zusammenwirken, passt der Ausdruck Archigrafie. Die Grafikdesignerin Agnès Laube und der Architekt Michael Widrig haben zu diesem Thema ein Standardwerk geschaffen, das mit
theoretischen Essays und 28 Beispielen ein unerlässliches Planungswerkzeug anbietet.
Ausstellungen: Wie sich die vermehrte Nutzung des Fahrrads auf den städtischen Raum und die mentale Befindlichkeit auswirkt, erklärt Caspar Schärer anhand eines Besuchs der Ausstellung Bike | Design | City im Gewerbemuseum Winterthur.
Kolumne: Architektur ist … Vandalismus
Erstling: Gebaute Luftigkeit. Ein Gartenhaus in Mantua von Studiospazio
Reportage: Brief aus Tbilisi
werk-material: Kleine Hotels in Graubünden von der Architekten Gemeinschaft 4 und von Mierta & Kurt Lazzarini

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