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„Wir sparen rund 12.000 Euro im Jahr“
Der Standard

Die Passivhaushalle war in der Errichtung keinen Cent teurer als eine herkömmliche Industriehalle, meint Geschäftsführer Hans-Christian Obermayr im Gespräch mit Wojciech Czaja.

19. Juni 2010 - Wojciech Czaja
Standard: Was war der Ausschlag gebende Impuls für den Neubau?

Obermayr: In den letzten Jahren hat der Trend zum Holzbau weiter zugenommen. Das schlägt sich auch auf den Fertigteilbau nieder. Mit den vorhandenen Hallenressourcen konnten wir unsere Bauvorhaben nicht mehr realisieren. Wir mussten erweitern.

Standard: Ein häufig gehörtes Argument lautet, dass nachhaltige Architektur mehr kostet. Können Sie dem zustimmen?

Obermayr: Nein, überhaupt nicht. Fakt ist: In die Planung fließt mehr Know-how ein, sie dauert länger und ist dementsprechend teurer. Der Energiesparverband Oberösterreich hat uns diesbezüglich mittels Förderungen unterstützt. Die Errichtung selbst hat nicht mehr, sondern eigentlich sogar weniger gekostet. Wir haben zum Teil Recyclingmaterial verwendet: Auf Heizung beispielsweise haben wir gänzlich verzichten können. Der einzige Bereich, bei dem wir tiefer in die Tasche greifen mussten, war die komplexe Kunstlichtsteuerung in der Halle.

Standard: Wie groß sind die finanziellen Einsparungen?

Obermayr: Wir hatten kalkuliert, dass die Mehrkosten für die Lichttechnologie innerhalb von sieben Jahren wieder herinnen sein werden. Durch die gestiegenen Energiepreise hat sich die gesamte Anlage schon nach drei Jahren amortisiert. Die Stromersparnisse betragen heute rund 70 Prozent, also 6500 Euro pro Jahr. Zusammen mit dem Wegfall der Heizkosten sind das rund 12.000 Euro im Jahr. Das ist viel Geld.

Hans-Christian Obermayr (39) studierte Wirtschaftsingenieurwesen. Seit 2008 ist er Geschäftsführer bei Obermayr Holzkonstruktionen GmbH.

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