Bauen im Zweiten Weltkrieg

Eine grosse Ausstellung im Maxxi in Rom beleuchtet die architektonischen Aspekte des «Projektierens und Konstruierens für den Zweiten Weltkrieg». Sie wird von einem hervorragenden Katalog begleitet.

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(holl.)

Krieg bringt vor allem Elend und Schrecken; er macht aber auch erfinderisch – besonders im Bereich von Architektur und Produktdesign. Das zeigt eine eindrückliche Ausstellung über das «Projektieren und Konstruieren für den Zweiten Weltkrieg», die 2011 vom französischen Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen für das Centre Canadien d'Architecture in Montreal konzipiert wurde und nun – von einem hervorragenden Katalogbuch begleitet – im Maxxi in Rom zu sehen ist. Dort erfährt man etwa, dass in Deutschland und Italien nach Kriegsbeginn noch monumentale Bauten geplant, gleichzeitig aber auch Schutzkonstruktionen gegen Bombardements entwickelt wurden. Dazwischen standen die Architekten, die mitmachten, flohen, in Lager gesteckt oder ermordet wurden. Präfabrikation und Massenproduktion wurden ebenso perfektioniert wie die früh schon verordnete Planung des Wiederaufbaus. Ja, selbst die von der Lebenslust der Nachkriegszeit kündende Vespa basierte auf kriegsbedingten Forschungen.

Bis 3. Mai. Katalog: Architecture en uniforme: Projeter et construire pour la Seconde Guerre mondiale (frz. oder engl.). Hrsg. Jean-Louis Cohen. Editions Hazan, Malakoff/Paris 2011. 448 S., € 50.–.