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Artikel

11. November 2016 Neue Zürcher Zeitung

Jetzt üben sie erst einmal

Schluss mit den Konzeptdebatten: Drei Jahre vor seiner Eröffnung zeigt Berlins Humboldt-Forum, wie Ausstellungen aussehen könnten, die im Geiste Humboldts das Weltwissen zum Welterlebnis machen.

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17. Oktober 2016 Neue Zürcher Zeitung

Hier pfuscht man gern

Kein Pfusch wird so oft beklagt wie der Pfusch am Bau. Auch Repräsentationsbauten der öffentlichen Hand unterliegen dem Pfusch. Warum ist das so?

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19. April 2016 Neue Zürcher Zeitung

Deutschland wippt nun doch nicht

Zwei Wettbewerbe waren für die Katz. Der unter Mühen gekürte Entwurf, dessen Bauplanung weit gediehen war, fällt dem Rotstift zum Opfer. Doch die Kosten waren schwerlich der einzige Grund für das Aus.

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11. Mai 2015 Neue Zürcher Zeitung

Das geplante «House of One» in Berlin

Dialog-Initiativen gibt es viele in Berlin, doch das geplante «House of One» wäre dort etwas Neues. Vergleiche zum Berner «Haus der Religionen» drängen sich auf. Anders aber als in Bern soll in Berlin ein reiner Sakralbau entstehen, und es sind nur Vertreter der drei monotheistischen Religionen, die das Unternehmen tragen.

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22. April 2015 Neue Zürcher Zeitung

Eine Intendanz soll nun den Wirrwarr lichten

Welche Architektur das Berliner Schloss erhält, steht fest. Das Programm aber, das innen gezeigt werden soll, ermangelt bis anhin klarer Konturen. Dem soll nun ein Triumvirat an der Spitze abhelfen. Vor allem die Berufung von Neil MacGregor, zurzeit noch Leiter des British Museum in London, weckt grosse Erwartungen.

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28. Juli 2014 Neue Zürcher Zeitung

Leipzig vorerst ohne Freiheitsdenkmal

Ein grosses Denkmal in Erinnerung an den Herbst 1989 wollte Leipzigs Politik der „Heldenstadt“ bescheren – aus Neid auf Berlin. Der dazu ausgeschriebene Wettbewerb ging gründlich daneben.

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24. Mai 2014 Neue Zürcher Zeitung

Die Bauphilosophie der Lücke

Die Wunde, welche die Bomben des Zweiten Weltkriegs dem Bauhaus Dessau schlugen, ist geschlossen, die Meisterhäuser von Gropius und Moholy-Nagy sind nun als «abstrakte» Neubauten zu sehen. Ihre Verfremdung ist Absicht.

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15. Januar 2014 Neue Zürcher Zeitung

Mit Gotteshäusern geistig Krieg führen

Das passt schlecht zum Bild christlichen Leidens unter dem braunen Ungeist: Zwischen 1933 und 1944 entstanden in Nazideutschland über tausend kirchliche Neu- und Umbauten – oft im Einklang und mit Zuschüssen des Regimes.

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4. Juni 2013 Neue Zürcher Zeitung

Schön scheusslich

Die «Geschichte von einem armen, reichen Mann», die der Architekt Adolf Loos vor hundert Jahren den Lesern eines Wiener Tagblatts erzählt hat, geht so: Der reiche Mann hat ein liebendes Weib, wohlgeratene Kinder, eine glückliche Hand bei Unternehmungen, dann aber merkt er, dass ihm zur Vollkommenheit...

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19. November 2011 Neue Zürcher Zeitung

Undurchsichtig

Moscheebauten in unserem Kulturkreis sind regelmässig von Empfindlichkeiten begleitet. Allergische Reaktionen zeigen nicht nur jene Alteingesessenen, die sich mit dem architektonischen Ausdruck einer fremden Religion nicht befreunden mögen; misstrauisch, ob ihre Wünsche respektiert werden, sind auch...

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15. Oktober 2011 Neue Zürcher Zeitung

Dieses Haus der Gewalt hat nicht seinesgleichen

Die Musealisierung des Krieges moderiert den Schrecken, seine Zurschaustellung in Vitrinen läuft auf eine Ehrung hinaus. Der Gefahr von Verharmlosung begegnet Deutschlands neues Militärmuseum mit einem radikal aufklärerischen Konzept.

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5. August 2011 Neue Zürcher Zeitung

«Dieses Schloss hat mich gerettet»

In Brandenburg ein Schloss zu kaufen, war nach der Wende nicht schwer. Doch privat Bauten zu sanieren, welche die DDR verpönte und gründlich verkommen liess, ist aufreibend. Die Retter von Schloss Gusow im Oderbruch wissen ein Lied davon zu singen. Dass sie dennoch nicht hadern, hat einen gruseligen Grund.

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28. Juni 2011 Neue Zürcher Zeitung

Langer Kriegsbericht

Dresden sieht der Eröffnung eines Armeemuseums entgegen, wie die Welt noch keines hat. Es ist ein Ausbund an Ideologiekritik. In früheren Zeiten wäre seine Konzeption als «wehrkraftzersetzend» verworfen worden: zu viel Aufmerksamkeit für das Leiden, zu pluralistisch, zu reflektiert. Dabei haben wir es...

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14. Juni 2011 Neue Zürcher Zeitung

Modell in der Krise

Wer Türme baut, will hoch hinaus. Der Symbolwert lässt sich nicht abstreiten. Es sage niemand, die höchsten Hochhäuser der Welt strebten nur deswegen in den Himmel, weil auf diese Art das Verhältnis von Bauvolumen und Flächenverbrauch optimal sei. In jedem hoch aufragenden Bau steckt etwas von Italiens...

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15. Mai 2011 Neue Zürcher Zeitung

Auf sinnliche Weise sachlich

Ein kleines Büro, eine wenig bekannte Architektin und ein bestechendes Konzept, das zum Zuge kam, weil man 2002 einen offenen Wettbewerb wagte: Das sind zentrale Elemente dieser Erfolgsgeschichte. Gabriele Glöcklers Leipziger Bibliotheksbau macht alles richtig.

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27. April 2011 Neue Zürcher Zeitung

Geschichtszeichen der Eventkultur

Die Deutschen haben den Bogen raus: Sie verstehen sich auf Denkmäler, zu denen man, der Forderung eines ehemaligen Bundeskanzlers genügend, «gerne hingeht». Nicht nur das zum Klettern und Versteckspielen einladende Stelen-Feld des Berliner Holocaust-Mahnmals ist ein beliebtes Ausflugsziel, auch das weit...

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13. August 2010 Neue Zürcher Zeitung

Täglich Schwabenstreiche

Mit dem Abriss der beiden Seitenflügel des Stuttgarter Bahnhofs könnte begonnen werden, rechtlich steht dem nichts mehr im Wege. Doch grosse Teile der Bevölkerung laufen Sturm, der Bürgermeister (CDU) beklagt Diffamierungen, die grüne Partei als Gegnerin des Projekts ist im Stimmungshoch. Worum geht es?

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8. April 2010 Neue Zürcher Zeitung

Die dritte Zerstörung

In Hannover, Bonn und Köln droht prominenten Bauten der Nachkriegsmoderne der Abriss. Bürgerproteste zeigen: Jene oft als hässlich geschmähte Bauepoche erfordert differenzierte Betrachtung.

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8. Februar 2010 Neue Zürcher Zeitung

Ein Muster an Transparenz und Klarheit

Das Museum Folkwang ist auf gutem Wege, wieder zu dem Weltruhm zu gelangen, den es vor dem Zweiten Weltkrieg schon einmal besass. David Chipperfields Neubau wird ihm dabei helfen. «Wandel durch Kultur» hatte Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus einst dem Ruhrgebiet empfohlen. Die Fortschritte seither sind beachtlich, historische Bürden bleiben.

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21. Januar 2010 Neue Zürcher Zeitung

Mythos Kohlenpott

Auf dem Gelände der einst weltweit modernsten, seit 1986 stillgelegten Kohlenzeche Zollverein in Essen wurde kürzlich zugleich mit dem Kulturhauptstadtjahr das neue Ruhr-Museum eröffnet. Ausstellung und Industriekultur gehen eine packende Verbindung ein.

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21. Dezember 2009 Neue Zürcher Zeitung

Hausbesetzung mit Beifall

In Hamburg, Deutschlands Boomtown und Stadt der meisten Millionäre, ist etwas Bemerkenswertes passiert: Der Senat hat ein Areal, das bereits an eine international agierende Immobilienfirma verkauft war, zurückerworben und sich damit dem Protest gegen «Gentrifizierung» gefügt. Ein Signal mit Ausstrahlung?

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19. September 2009 Neue Zürcher Zeitung

Berliner Schlossbau mit Hindernissen

Das Veto des Kartellamts gegen den designierten Architekten Franco Stella und seine möglichen Folgen

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18. März 2009 Neue Zürcher Zeitung

Minarette im Fussball-Design

Das hintersinnige Projekt der Hamburger Centrum-Moschee

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27. Februar 2009 Neue Zürcher Zeitung

Eine halbe Kirche und eine ganze Hochschule

So vielgestaltig der Campus auch ist, den Leipzigs Universität zurzeit erhält – die Aufmerksamkeit bleibt fixiert auf die 1968 gesprengte Paulinerkirche und ihre neue Gestalt.

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12. Juli 2008 Neue Zürcher Zeitung

Kakofonie der Megalopolis

Auf der Suche nach der Urbanität der Städte des 21. Jahrhunderts

Als der Dokumentarfilmer Walther Ruttmann 1927 die «Sinfonie der Grossstadt» auf Zelluloid zu bannen suchte, wählte er dazu Berlin. Die deutsche Metropole galt ihm als Exempel einer Moderne, in welcher der städtische Tagesablauf bei allem Tempo noch gegliedert, die Differenz von Stadt und Land noch erhalten, das Nacheinander von Arbeit und Musse als Moment sozialer Ordnung kenntlich blieb. Der Film zeigt Dynamik, jedoch kein uferloses Chaos, und Urbanität hat hier ein menschliches Gesicht.

Schrumpfstädte und Megacitys

Heute würde ein auf Modernität erpichter Filmemacher eine andere Metropole wählen müssen. Berlin ist nicht mehr extrem genug. Dann besser die Megalopolis Tokio – sofern es ein Beispiel aus der Ersten Welt sein soll, ein Geschöpf ziviler Prosperität. Oder liegt die Zukunft im staatlichen chinesischen Hochgeschwindigkeits-Urbanismus, der mit Hilfe westlicher Stararchitekten ganze Städte vom Reissbrett weg baut? Ein zeitgenössischer Ruttmann könnte sich auch an die Armuts-Wucherungen der Dritten Welt halten, an Dakar, Lagos und teilweise São Paulo. Hier stossen Slum und «Gated Community» aufeinander, und direkt neben den Wellblechhütten der Favelas, denen ein simpler Wasserhahn zum Händewaschen fehlt, ragen Bauten mit Luxusappartements empor, deren Balkone Swimmingpools tragen. Sinfonien lassen sich aus diesen Szenarien keine mehr komponieren, und so wäre «Kakofonie der Grossstadt» jetzt wohl der Titel der Wahl.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde die Stadt in urbanistischen Theorien für tot erklärt. Seit jüngstem indes wird eine gegenteilige Parole ausgegeben: Das 21. Jahrhundert, heisst es, sei das «Jahrhundert der Städte». In der nördlichen Hemisphäre mögen sie stagnieren oder schrumpfen, auf der Südhälfte des Globus aber wuchern die Städte. Die Armen und Ärmsten suchen in ihnen ihr Heil und lassen so riesige Agglomerationen entstehen. Mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung lebt mittlerweile in Städten, ein Siebtel in Slums. Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Welt ländlich; die Stadtbewohner stellten einen Anteil von nur etwa fünfzehn Prozent. Die Megacitys des Südens haben mit enormen infrastrukturellen und sozialen Problemen zu kämpfen. Eine Stadt wie Dakar wächst jede Stunde statistisch um rund siebzig Zuzügler, Ähnliches gilt für Lagos. Der Verkehr bricht täglich zusammen, die Ökonomie ist Wildwuchs, die Verschmutzung enorm. Der «Planet der Slums», von dem der marxistische Historiker Mike Davis spricht, ist dadurch gekennzeichnet, dass sich Verstädterung, industrielle Entwicklung und ökonomisches Wachstum entkoppelt haben.

Am heutigen Freitagabend geht in Hamburg eine von der Stiftung des Wochenblatts «Die Zeit» initiierte Sommerakademie zu Ende. Einunddreissig Doktoranden hatte man aus über hundert Bewerbern ausgewählt, damit sie vier Tage lang unter der wissenschaftlichen Leitung des Raumsoziologen Dieter Läpple und des Romanisten Jürgen Trabant über «Stadt und Urbanität im 21. Jahrhundert» diskutieren. Dazu gesellten sich anerkannte Wissenschafter und Spezialisten, die als Referenten ihre Kenntnisse beisteuerten. Anschliessend konnten ihnen die jungen Leute auf den Zahn fühlen. Ein neutrales Forum für «wildes Denken» wolle die Sommerakademie bieten, hatte Projektleiter Markus Messling einleitend erklärt. Nicht die Referate der Prominenz, sondern die Diskussionen und Workshops seien die Hauptsache.

«Bringen Sie sich ein!», rief Messling in die Runde, die keineswegs nur aus angehenden Architekten bestand, sondern urbanistisch Interessierte aus Fächern wie Geografie und Volkswirtschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie, Geschichte und Psychologie einschloss. Der Aufruf verhallte nicht ungehört. Wildes Denken blieb Mangelware, doch engagierte Nachfragen gab es reichlich. Ihr Opfer wurde Reinier de Graf, in Architekturkreisen hoch gehandelt als Kopf eines Think-Tanks, den sich Rem Koolhaas' Office for Metropolitan Architecture in Rotterdam leistet.

Gegen das Modell Dubai

Als de Graf auftrat, hatten die Doktoranden bereits die ersten Debatten hinter sich. Sie hatten nach Leitbildern von Urbanität gefragt, kritische Blicke auf segregiertes Wohnen geworfen und sich auf einer Führung durch Hamburgs neue Hafen-City als skeptisch gegen Versuche erwiesen, Stadtleben bis ins Letzte durchzuplanen. Sie hatten Differenz eingeklagt und einen von Saturiertheit noch freien Geist gezeigt. Und dann kam abends de Graf und fand für Dubai, dessen Herrscher eine groteske Moderne aus triumphierenden Hochhäusern aus dem Wüstensand hat stampfen und ins Meer hat pflanzen lassen, mehr affirmative als ablehnende Worte. Weil das Modell Dubai vielerorts Nachahmer finde, dürfe man es nicht nur belächeln, sondern müsse bei Ausschreibungen des Scheichs mitmachen, um bessere Bauten einzubringen, erklärte Reinier de Graf. Was er dann allerdings an Vorschlägen bot, fiel beim Auditorium als «pubertäre» Grossmannssucht durch. Schwer beleidigt war der Holländer. Lebendige Urbanität indessen sieht anders aus.