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28. September 2018 Der Standard

Baukulturelles Erbe in Gefahr

Die Liste der schützenswerten Gebäude schrumpft täglich

Es sind oft eigenartige Zufälle, die zum Abbruch schützenswerter Gebäude führen. Ein Baum stürzt auf das Objekt, wie kürzlich auf das Paul-Flora-Bad in Innsbruck. Eine brennende Zigarettenkippe erledigt ein Holzhaus, oder man lässt das Gebäude einfach vor sich hin gammeln: Möglichkeiten, ein altes Gebäude loszuwerden und aus dem Grundstück Profit zu schlagen, gibt es viele.

Das Bundesdenkmalamt (BDA) erfasst schützenswerte Gebäude, listet sie auf, irgendwann sollen sie dann auch unter Schutz gestellt werden. 37.000 Objekte sind bundesweit im Denkmalverzeichnis mit der Bemerkung „kein Schutzstatus“ zu finden. Rund ein Viertel dieser Gebäude wird unter Schutz gestellt.

Rechtzeitig zum Tag des Denkmals am 30. September, an dem das Bundesdenkmalamt in allen Bundesländern Einblick in geschützte Gebäude gibt, weist die Aktionsgruppe „Bauten in Not“ auf das Dilemma des Denkmalschutzes hin. Das Bundesdenkmalamt habe weder die personellen noch die finanziellen Ressourcen, die lange Liste der „Denkmal-Verdachtsobjekte“ auf ihre Schutzwürdigkeit zu überprüfen, heißt es in einer Aussendung. Mehr als 100 Jahre wären im BDA zur Abarbeitung der Liste notwendig, haben die Bautenschützer errechnet.

Die Gründe für den Schwund erhaltenswerter Objekte liegen nicht nur in der Ausstattung des Amtes. Barbara Keiler, Leiterin der Vorarlberg-Abteilung des BDA, nennt Siedlungsdruck, hohe Grundstückspreise und mangelndes Bewusstsein von Besitzern und politisch Verantwortlichen als Gründe für Abrisse, Umbauten oder Leerstände. Sie hat sich die Mühe gemacht, die Vorarlberger Liste der potenziellen Baukulturgüter genau anzuschauen. 600 Datensätze wurden vor 20 Jahren, als die Datenbank erstellt wurde, erfasst. Ein Fünftel dieser Gebäude ging durch Abbruch oder unsachgemäße Sanierung bereits verloren. Weitere 15 Prozent der Objekte stehen leer und sind dadurch gefährdet.

Die hohe Anzahl der Leerstände, vor allem von schützenswerten Bauernhäusern im Bregenzerwald, sei erschreckend, sagt Keiler. Eine Problematik, die längst bekannt ist, aber in den Kommunen nicht wirklich angegangen wird. Zu sensibel sei das Thema Eigentum, argumentieren Bürgermeister.

1. März 2017 Der Standard

Bauzeit und Miete rekordverdächtig gering

Mit „Wohnen 500“ schafft die gemeinnützige Vogewosi, was in Vorarlberg lange unmöglich schien: leistbares Wohnen für 500 Euro pro Monat in guter Architektur und mit wenig Umweltbelastung.

Dornbirn – Aus der Vorgabe des Landes, rasch und günstig Wohnraum für Konventionsflüchtlinge zu schaffen, hat die Vogewosi ein inklusives Pilotprojekt für leistbares Wohnen gemacht. Die ersten Beispiele für „Wohnen 500“ sind zwei Wohnanlagen in Mäder (Bezirk Feldkirch).

Die beiden dreigeschoßigen Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohneinheiten stehen an der Ortsgrenze zu Altach. „Ideal gelegen für Fußballfans, zum Stadion sind es nur ein paar Meter zu Fuß“, freut sich einer der jungen Bewohner. In der neuen Anlage leben seit Dezember des Vorjahres sechs Flüchtlingsfamilien aus Syrien und Afghanistan, 13 Familien aus Mäder und Umgebung, darunter neun alleinerziehende Mütter und zwei Wohngemeinschaften.

Das vom Dornbirner Architekturbüro Johannes Kaufmann und der Bregenzerwälder Firma Kaufmann Bausysteme entwickelte Modulsystem habe die Premiere bravourös bestanden, freut sich Vogewosi-Geschäftsführer Hans- Peter Lorenz: „Die Rekordbauzeit von nur drei Monaten wurde pünktlich eingehalten.“ „Wohnen 5002 steht für Drei-Zimmer-Wohnungen, die 65,2 Quadratmeter groß sind und inklusive Nebenkosten monatlich nur 500 Euro Miete kosten. Die für Vorarlberger Verhältnisse „rekordverdächtig niedrigen“ Mieten werden durch Einsparung bei den Errichtungskosten möglich, erklärt Lorenz.

Gespart wird durch die Modulbauweise. Jedes Zimmermodul in Massivholz wird im Werk vorgefertigt, inklusive der Installationen. An Ort und Stelle werden die Zimmermodule zu Wohnungen um das zentrale Stiegenhaus gruppiert. Man möge nicht von Containern sprechen, wünscht sich Lorenz. „Die Gebäude sind langfristig angelegt, auf 80 Jahre plus. Das sind keine Container, die man gleich abreißt.“

Die Module sind aus Massivholz mit 20 Zentimeter dicken Massivholzzwischenwänden gebaut, zum Nachbarn hin sogar mit 30 Zentimetern. Lorenz: „Entsprechend schallundurchlässig sind die Wände.“ Holz bestimmt auch die Innensicht der Wohnungen. Hell pigmentierte Holzwände schaffen eine freundliche Atmosphäre. Lorenz: „Wir haben die Mieter gebeten, die Wände nicht zu streichen, damit der Charakter des Holzes erhalten bleibt.“ Die Reaktion war durchwegs positiv, „obwohl Holz nicht jedermanns Sache ist“.

Um niedrigere Bau- und Wohnkosten zu erreichen, wurde klug eingespart. Verzichtet wird auf einen Lift, die barrierefreien Wohnungen befinden sich im Erdgeschoß. Die Gebäude sind nicht unterkellert, haben keine Tiefgarage. Stauraum gibt es dennoch: Die Wohnungen haben eine Abstellnische, im Erdgeschoß steht jeder Einheit ein Kellerabteil zur Verfügung, zusätzlich allgemeine Fahrrad- und Trockenräume. Die Ausstattung der Bäder ist einfach. Sie haben keine Wannen, statt mit Fliesen wurden sie mit Kunstharz ausgekleidet. Günstig sind die Holzbauten nicht nur in der Errichtung (Baukostenersparnis: 30 Prozent), sondern auch im Betrieb. Durch Gasheizung und Solaranlage für die Warmwasserbereitung erreicht man die Werte eines Niedrigstenergiehauses.

Nachfolgeprojekte

Nun wird an der Weiterentwicklung des Modulsystems für Zwei- und Vier-Zimmer-Wohnungen gearbeitet. Nachfolgeprojekte mit insgesamt 40 Wohnungen sind für dieses Jahr in Feldkirch und Höchst geplant.

Obwohl „Wohnen 500“ dem Ziel der Landesregierung, mehr gemeinnützigen Wohnbau zu schaffen, entspricht, stehen die Gemeinden bei der Vogewosi nicht Schlange. „Wir haben Grundstücke, die Gemeinden müssen nur wollen“, ermuntert Lorenz. Der Bodenvorrat der Wohnbaugesellschaft umfasst aktuell 141.000 Quadratmeter gewidmete und bebaubare Flächen.

10. Oktober 2015 Der Standard

Über­ra­schungs­box im al­ten Sta­del

Was tun mit Leers­tand auf dem Land? Ar­chi­tekt An­ge­lo Ro­ven­ta hat mit dem Pro­jekt „Wald-Wohn-Werk­raum“ ei­ne Ant­wort ge­fun­den: die mo­bi­le Wohn­box als Zwi­schen­nut­zung für Sta­del und Co. Der Pro­to­typ steht im Bre­gen­zer­wald und kann be­sich­tigt wer­den.

Sie prä­gen Land­schaft und Orts­bild, die al­ten Bau­ern­häu­ser und Scheu­nen. Nur: Zwi­schen Vor­arl­berg und Bur­gen­land ste­hen Tau­sen­de die­ser Ge­bäu­de leer. Ei­ne ex­em­plari­sche Re­gi­on für Nicht­nut­zung und Ver­fall ist der Bre­gen­zer­wald. Das tra­di­tio­nel­le Wäl­de­rhaus mit sei­nem gro­ßen Wirt­schafts­trakt, wie es frü­her auf dem Hun­dert-Schil­ling-Schein zu se­hen war, ent­spricht nicht mehr den ge­sell­schaft­li­chen Be­dürf­nis­sen. For­men des Wirt­schaf­tens und fa­mi­liä­ren Zu­sam­men­le­bens ha­ben sich ver­än­dert. „Die al­te Bau­sub­stanz prägt aber das emo­tio­na­le und tou­ris­ti­sche Bild ei­ner Re­gi­on“, sagt Ar­chi­tekt und Künst­ler An­ge­lo Ro­ven­ta und hat sich zum Ziel ge­setzt, „die­sen Bau­ten öko­lo­gisch und so­zi­al ver­träg­lich in die Zu­kunft zu hel­fen“.

Der Bre­gen­zer­wald steht auch für an­de­re länd­li­che Re­gio­nen. Ro­ven­ta: „Die Pro­ble­me sind über­all die glei­chen. Ge­bäu­de, die noch gut nutz­bar wä­ren, ste­hen leer. Auf der an­de­ren Sei­te su­chen jun­ge Men­schen leist­ba­ren Wohn­raum. Weil sie ihn auf dem Land nicht fin­den, zie­hen sie weg.“

Stop­pen kön­ne man die­se Ent­wi­cklung nicht, sagt der Ar­chi­tekt, „aber brem­sen“. Ro­ven­tas Lö­sung heißt Zwi­schen­nut­zung. Be­sit­zer pro­fi­tie­ren durch fle­xi­ble Ver­trä­ge, nie­dri­ge Leih- oder Pacht­ge­büh­ren, Nut­zer durch ge­rin­ge In­ves­ti­ti­ons- und Woh­nungs­kos­ten. Für den Wett­be­werb Hand­werk und Form, der al­le zwei Jah­re vom Werk­raum Bre­gen­zer­wald aus­ge­lobt wird, hat er in An­dels­buch den Wald-Wohn-Werk­raum ent­wi­ckelt. Ei­ne mo­bi­le Wohn- oder Ar­beits­box, die tem­po­rär in Scheu­nen, Sta­del, Re­mi­sen im­plan­tiert wer­den kann.

In ei­nem Nach­kriegs­bau, ei­ner un­spek­ta­ku­lä­ren Scheu­ne im Orts­zen­trum von An­dels­buch, hat Ro­ven­ta den er­sten Pro­to­typ in­stal­liert. Der frü­he­ren Nut­zung als Stall und Heus­ta­del ent­spre­chend, wur­de die Box in Stroh­bal­len ge­hüllt. Den Stand­ort hat Ro­ven­ta sehr be­wusst ge­wählt: „Hier stan­den zu Pro­jekt­be­ginn sechs Häu­ser leer, ei­nes wur­de be­reits ab­ge­ris­sen. Die­ser Sta­del kann nur bis näch­sten Som­mer ge­nutzt wer­den, dann muss er ei­ner neu­en Sied­lung wei­chen.“

Si­tua­ti­ons­ela­stisch woh­nen

Mit sei­nem Im­plan­tat knüpft Ro­ven­ta an sei­ne Ent­wi­cklung „Elas­tic Li­ving“ an. Be­reits 2008 mach­te er mit der ela­sti­schen Woh­nung, ei­nem Ele­men­te­block auf Schie­nen, Fu­ro­re. Durch das Aus­ein­an­der­zie­hen der Ele­men­te je nach Be­darf (Woh­nen, Ko­chen, Es­sen, Schla­fen) ent­steht ein wah­res Wohn­wun­der. Aus 35 Qua­drat­me­tern Nutz­flä­che wer­den 100 Qua­drat­me­ter ela­sti­sche Wohn­nutz­flä­che. Ela­stisch ge­wohnt wird be­reits im so­zia­len Wohn­bau, aber auch in no­blen Fe­ri­en­woh­nun­gen.

Die In­ne­nauss­tat­tung des Pro­to­typs sind son­nen­gel­be Schalt­ta­feln. Der Look ist dem Spon­sor ge­schul­det, er­klärt Ro­ven­ta. Künf­ti­ge Bo­xen lie­ßen sich ganz nach dem Bud­get und den Wün­schen der Be­woh­ner aus­rich­ten.

Be­spielt und be­wohnt wer­den soll der Pro­to­typ bis näch­sten Som­mer. Und zwar „von jun­gen Men­schen, die im Rah­men ei­nes Pro­jekts Er­fah­run­gen sam­meln und do­ku­men­tie­ren“, wünscht sich An­ge­lo Ro­ven­ta. Be­sich­ti­gen kann man die Box in der Scheu­ne die­ses und näch­stes Wo­che­nen­de im Rah­men von Hand­werk und Form in An­dels­buch.

22. Mai 2015 Der Standard

Öffentlich-private Partnerschaft für die Kunst

Hilti Art Foundation eröffnet Ausstellungsgebäude in Vaduz

Mit dem weißen Würfel der Hilti Art Foundation ist die Liechtensteiner Hauptstadt Vaduz ein Stückchen urbaner geworden. Direkt neben den erratischen schwarzen Block des Kunstmuseums setzten die Basler Architekten Morger +Dettli einen fünfgeschoßigen Kubus. Das strahlende Weiß der Fassade ist einem Terrazzogemisch aus Laaser Marmor und Rheinkies zu danken. 20 Millionen Schweizer Franken wurden in den Bau investiert.

„Selten kommt ein Dauerleihgeber gleich mit einem eigenen Gebäude an“, scherzte der kaufmännische Direktor des Kunstmuseums, Thomas Soraperra, bei der Medienpräsentation der neuen Kunststätte. Das Kunstmuseum Liechtenstein hat mit der Hilti Art Foundation nicht nur einen neuen Nachbarn, sondern vielmehr eine inhaltliche Ergänzung bekommen.

Drei thematische Schwerpunkte

Seit Beginn der 1990er-Jahre sammelt die Industriellenfamilie Hilti Kunstwerke der klassischen Moderne und Gegenwart. 50 von Kurator Uwe Wieczorek ausgewählte Gemälde, Skulpturen und Objekte geben einen ersten Einblick in die 200 Exemplare umfassende Sammlung. Wieczorek stellt die bis 9. Oktober 2016 dauernde erste Ausstellung unter drei thematische Schwerpunkte: Mysterium Mensch, Experiment und Existenz sowie Immanenz und Transzendenz. Zu sehen sind Werke von Gauguin über Picasso, Miró, Beckmann, Arp, Giacometti bis Imi Knoebel.

Betreten wird das neue Haus über das Kunstmuseum, das auch den Betrieb der Hilti Art Foundation übernimmt. „Wir arbeiten zusammen, aber jeder behält seine Eigenständigkeit“, skizziert Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseums, die Kooperation. Für Sonderausstellungen werde man sich „inhaltlich verzahnen“.

Kuratiert wird im weißen Haus weiter von Wieczorek, den Großteil der Versicherungskosten übernimmt Hilti. Michael Hilti, Sammler aus Freude an der Kunst und dezidierter Gegner von Spekulation mit Kunst, kündigte an, die Sammlung jährlich zu erweitern. Die Höhe des Ankaufsbudgets kommuniziert der Industrielle nicht. Es ist jedenfalls besser dotiert als jenes des Kunstmuseums, das vom Landtag auf 200.000 Franken jährlich geschrumpft wurde.

27. September 2014 Der Standard

Wie man in Vorarlberg Sachen erledigt

Architektur aus Vorarlberg wandert durch die Welt. Die mobile Ausstellung „Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg“ ist in allen 32 österreichischen Kulturforen zu sehen - als Beispiel für die baukulturelle Entwicklung einer Region.

Madrid, Hongkong, Rabat, Oslo, Berlin, Budapest - überall dort wird man im nächsten Jahr Holzkisten aus Vorarlberg in die österreichischen Kulturforen schleppen. Die Boxen sind Verwandlungskünstler, aufgeklappt werden sie zu Podesten für Objekte aus dem Bregenzerwald.

13 Musterbeispiele aus den Einreichungen zum Wettbewerb Handwerk+Form, den der Werkraum Bregenzerwald alle drei Jahre ausschreibt, sind mehr als nur Beiwerk der Ausstellung Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg. Sie stehen für die sinnlich-haptische Qualität des Bauens.

Die Zusammenarbeit von Gestaltenden und Ausführenden ist Basis der Baukultur in Vorarlberg. Wolfgang Fiel, Kurator von Getting Things Done: „Einer der Hauptfaktoren für den Erfolg und die nachhaltige Qualität der Baukultur Vorarlbergs ist die Rolle des Handwerks und der daraus entstandenen Formen industrieller Produktion.“

Das Ausstellungsdisplay, entworfen von Martin Bereuter und Wolfgang Fiel, zeigt, wie Handwerk Architektur in Szene setzen kann. „Maschine, Werkzeug“ nennt Tischler Martin Bereuter das filigran wirkende Holzgestell. Die durch ausgeklügelte Gewinde verbundenen Leitern aus Eschenholz sind Raum und Rahmen für 700 Fotografien.

Das Gestell wirkt wie eine Kreuzung aus Kleiderständer und Hängeregister. Für den Vergleich mit dem Kleiderständer spricht die Präsentation der 230 Architekturprojekte: Die Fotografien wurden auf Textilbahnen gedruckt und auf Kleiderbügel aus Holz und Messing gehängt. Sie können verschoben und herausgenommen, zum intensiven Betrachten auf eine Extrastange gehängt werden.

Die Bildträger geben einen Überblick über das gebaute Gesche- hen in der 370.000-Menschen-Region seit 1959, Schwerpunkt sind aber die letzten zehn Jahre. Wie das so ist und war mit dem Pla- nen und Bauen, mit dem Fantasieren und Umsetzen im kleinen Land, erzählen Akteurinnen und Akteure der Szene in 70 Videos. Für die Rundrei- se werden die Interviews in die jeweilige Landessprache übersetzt.

Getting Things Done will kein Best of Vorarlberger Architektur sein. Die Ausstellung soll zur kritischen Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Vorarlberger Baukultur und Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung anregen, das Feedback aus den verschiedenen Stationen zur Debatte nutzen. Dazu wird eine zehnteilige Magazinreihe bei Birkhäuser publiziert. Die Präsenz in 32 Staaten soll den Diskurs über international aktuelle Themen, die über das Wohnen hinausgehen, forcieren. Dazu gehören neue Arbeitsumfelder, die Kombination von Wohnen und Arbeiten, neue Lern- und Schulformen oder temporäres Wohnen im Tourismus und in der Altenbetreuung. Plattform für den internationalen Austausch ist die interaktive Website.

Initiiert wurde die Ausstellung vom Außenministerium. Die Kosten von 210.000 Euro tragen Land und Bund.

1. Dezember 2011 Der Standard

Volksabstimmung nach Architekturwettbewerb „kontraproduktiv“

Nach Ablehnung des Schrunser Museumsbaus raten Experten zu Bürgerbeteiligung in frühen Planungsphasen

Schruns - „Nichts übers Knie brechen“, lautet die Devise des Montafoner Standesrepräsentanten Rudolf Lerch nach der Niederlage bei der Volksabstimmung über den Museumsbau in Schruns. Lerch, Bürgermeister von St. Anton im Montafon, vertritt den Stand Montafon, die Vereinigung der zehn Montafoner Gemeinden.

Der Stand hätte in der Hauptgemeinde Schruns gerne das neue Heimatmuseum der Talschaft gebaut. Das Projekt der Architekten Marte.Marte, die soeben für ihren Brückenbau in Lorüns (Montafon) mit dem Piranesi-Award ausgezeichnet wurden, scheiterte vor zehn Tagen an einer Volksabstimmung (78 Prozent Neinstimmen). Nun wird „intern“ beraten. Lerch: „Wir müssen Prioritäten setzen.“ Wie, wer und wann, das sei aber noch unklar. Denn mit Abstimmungen über Architektur könne man Projekte umbringen, bedauert der Bürgermeister.

„Bevölkerung in früher Phase einbinden“

Für Marina Hämmerle, Geschäftsführerin des Vorarlberger Architekturinstituts und selbst Architektin, ist die Schrunser Abstimmung „ein abschreckender Schadensfall“. Hämmerle war Jurymitglied, des „sehr gut vorbereiteten Wettbewerbs“ in Schruns. Die Architektin spricht sich für eine Bürgerbeteiligung im Vorfeld eines Architekturwettbewerbs aus, „als angebrachte und zeitgemäße Methode, die Bedürfnisse zu erfassen“. Ermögliche die Politik diese Beteiligung und vertraue sie dem Urteil der Wettbewerbsjury, erübrige sich eine Volksabstimmung.

Für Gemeinden sind Architekturwettbewerbe „eine große Chance, ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt zu bekommen“, macht die Architektin Heike Schlauch, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architekten in Vorarlberg, den Kommunen Mut zum Wettbewerb. Die Bevölkerung sollte man in einer sehr frühen Phase der Planung einbinden: „Es geht aber nicht darum, Lösungen abzufragen, sondern Bedürfnisse.“ Je präziser die Ergebnisse von Beteiligungsverfahren in Wettbewerbsausschreibungen einfließen, umso stärker sei die Identifikation mit dem neuen Gebäude. Jurybegründungen lieferten den verantwortlichen Politikern eine gute Argumentationsgrundlage für weitere Entscheidungen.

Wettbewerbe erweitern

Schruns sei ein spezieller Fall, sagt Josef Fink, Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses der Architekten-Kammer. Denn im Vergleich zu anderen Bundesländern sei die Bereitschaft der Vorarlberger Kommunen, Architekturwettbewerbe auszuschreiben und Projekte umzusetzen, groß.

Die Motivation der Architektinnen und Architekten, an Wettbewerben teilzunehmen, sei durch die Schrunser Volksabstimmung nicht gesunken, sagt der Bregenzer. Im Gegenteil, die Kammer versuche nun, die Gemeinden zu motivieren, die Zahl der Wettbewerbsteilnehmenden auf 15 bis 20 zu erweitern. „Dann bekommt eine Gemeinde wirklich ein breites Spektrum an Möglichkeiten aufgezeigt.“ Die Kosten seien bei 1 bis 1,5 Prozent der Bausumme überschaubar. Fink rät den Gemeinden mit klaren Zieldefinitionen in einen Wettbewerb zu gehen, die Grundziele außer Streit zu stellen. „Dann sollte die Umsetzung kein Problem sein.“

21. November 2011 Der Standard

Das Volk gegen neue Architektur

Schruns stimmte über das neue Heimatmuseum ab: Das Volk sagte Nein

Schruns - Vertragen sich ein Heimatmuseum und zeitgenössische Architektur? Die Schrunser Wahlberechtigten sagten am Sonntag Nein und beendeten damit die erbittert geführte Diskussion über den Neubau des Museums auf dem Kirchplatz des von touristischer Lederhosen-Architektur geprägten Wintersportorts.

59 Prozent der 3002 Stimmberechtigten beteiligten sich an der Volksabstimmung über die Abänderung des Bebauungsplans, die Voraussetzung für den Umbau wäre. Mit 78 Prozent Nein-Stimmen ist das Ergebnis klarer als erwartet. Marte.Marte Architekten, die Anfang November den Wettbewerb zum Neubau des Deutschlandhauses in Berlin gewonnen haben, sind in Schruns nicht erwünscht. Ihr „weißes skulpturartiges Gebäude als Hülle für historisch Wertvolles“ (Architekt Stefan Marte) ist für die Mehrheit ein „Betonklotz“, der am Kirchplatz nichts zu suchen hat.

Für den Zubau zum bestehenden Heimatmuseum hätte ein mehrmals umgebautes Nutzgebäude aus dem 19. Jahrhundert weichen müssen. Für dessen Erhaltung hatte sich die Initiative „Rettet Schruns“ eingesetzt. Heiner Bertle, Sprecher der von Senioren dominierten Gruppe, hatte vehement „die Erhaltung und Pflege unserer Wurzeln“ gefordert und sich mit seinem Bild von Heimat und Heimatmuseum bei der Volksabstimmung durchgesetzt.

Politik über Projekt uneins

Initiiert wurde das MuseumNeu von Andreas Rudigier, der als Direktor die Montafoner Museumslandschaft von Grund auf erneuerte und den üblichen Heimatbegriff infrage stellte. Mittlerweile ist Rudigier Direktor des Landesmuseums. Der Volksabstimmung waren ein von Rudigier angeregter Architekturwettbewerb und eine intensive, zwei Jahre dauernde Diskussion vorangegangen.

„Die Volksabstimmung war notwendig, weil es in der Gemeindevertretung gravierend unterschiedliche Meinungen gab“, begründet Bürgermeister Karl Hueber (VP). Obwohl die Volkspartei 15 von 24 Mandaten hat, war eine Einigung nicht möglich. Hueber: „Wenn wir Politiker nicht zusammenkommen, dann müssen halt die Leute entscheiden.“ Das Resultat ist für Hueber, der sich selbst erst kurz vor der Abstimmung für das Projekt aussprach, „deutlicher als erwartet“. Was nun? „Was soll man dazu sagen? Zusammensetzen müssen wir uns jetzt und eine Lösung suchen.“

Der Ball liegt nun beim „Stand Montafon“, dem Zusammenschluss der zehn Gemeinden. Der Stand ist Bauherr des Museums, das kulturelles Zentrum des Montafons werden sollte. Rudolf Lerch, Repräsentant des Standes Montafon, ist überzeugt, dass das Museum Nutzen für das gesamte Tal brächte, „auch touristisch gesehen“. Am 14. Dezember will der Stand über die weitere Vorgangsweise entscheiden.

Die Nachbardörfer Gaschurn und Vandans haben bereits Interesse als Museumsstandort angemeldet. Der Schrunser Bürgermeister will auf den „Frequenzbringer“ nicht verzichten. Das Museum würde durch die geplante Bibliothek im neuen Hintergebäude „nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische anziehen“. Michael Kasper, neuer Direktor der Montafoner Museen, hofft auf eine „Alternativlösung“. Denn Depot und Sammlung, wegen Platzmangels unzureichend untergebracht, müssten dringend gesichert werden.

20. Mai 2010 Der Standard

700 Bauwerke bekommen ein Pickerl verpasst

Vorarlberg punktet mit Nachhaltigkeit und Selbstkritik

Dornbirn - „Auffallend pointiert“ stellen sich die Vorarlberger Gemeinden während der Architekturtage dar, heißt es im Programm. Das ist wörtlich zu nehmen: Architektonisch interessante Gebäude werden mit einem großen gelben Punkt markiert zum sogenannten „Ansichtsexemplar“.

Das Vorarlberger Architekturinstitut (vai) hatte die 96 Gemeinden aufgefordert, für die Architekturtage ihre architektonisch interessantesten Gebäude zu benennen. 700 Ansichtsexemplare sind es geworden. An baukulturellen Zeugnissen scheint es also nicht zu mangeln. 36 Gebäude davon sind zudem ganztägig geöffnet und innen zu besichtigen. Ein wesentliches Auswahlkriterium war die Ökologie und Nachhaltigkeit. Vier dieser Bauten sind für den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit nominiert (s. Seiten 47 und 48). Vier von zehn - eine stolze Quote.

Nachhaltigkeit zieht sich als roter Faden durch das Programm. „Die Architekturtage sollen nachwirken“, sagt Marina Hämmerle, Leiterin des vai. Nicht nur durch eine Landkarte mit all ihren gelb markierten Ansichtsexemplaren, sondern auch durch neue Sensibilität für den (Lebens-)Raum.

Blickpunkt öffentlicher Raum

Die Aufmerksamkeit gilt vor allem dem Zusammenspiel zwischen Raumplanung und Mobilität. Durch die Kooperation mit dem Verkehrsverbund, der für das Architekturtage-Publikum Bahn und Bus kostenlos zur Verfügung stellt, wird das Erfahren von Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung möglich.

Stadtnomaden, zwei Architekturkollektive aus Tirol und Spanien, werden mit mobilen Behausungen aktionistisch zur Diskussion über Eigentum und öffentlichen Raum anregen. Partizipationsprojekte mit Jugendlichen zeigen die Bedürfnisse nach Freiräumen für junge Menschen auf. All diese Themen greifen einen wunden Punkt der Vorarlberger Politik auf: Gemeint ist die Raumplanung und Förderpolitik der letzten Jahrzehnte, die den Einfamilienhauskult nährte und damit eine Zersiedelung verursachte, die im Bundesländervergleich einzigartig ist.

15. April 2009 Der Standard

Bregenzer Stolz auf den „Klotz am See“

Das Kunsthaus des Star-Architekten Zumthor: Trotz Widerstand gebaut, heute beliebt

Peter Zumthor hat den Bregenzern mit dem Kunsthaus nicht nur einen Solitär mit Leuchtkraft an das Seeufer gestellt: „Durch das KUB wurde Bregenz als Kulturstadt weit über seine Größe hinaus positioniert“, sagt der für Stadtplanung zuständige Vize-Bürgermeister Gernot Kiermayr. Der Zumthor-Bau sei Messlatte für die künftige Stadterweiterung und -entwicklung.

Das war nicht immer so. Als 1990 mit der Planung begonnen wurde, gab es Widerstand gegen den „Klotz am See“. Junge wie Alte wollten nicht einsehen, dass ein altes Bregenzer Haus dem Verwaltungsgebäude des Kunsthauses weichen musste; eine Hausbesetzung konnte den Abriss aber nicht verhindern. Längst sind diese Widerstände vergessen. Kiermayr: „Wahrscheinlich wäre es vielen auch gar nicht angenehm, daran erinnert zu werden.“

Eine halbe Autostunde von Bregenz entfernt, im Bregenzerwälder Dorf Andelsbuch, zeigt man mehr Weitblick. Für die 90 Betriebe der regionalen Handwerker-Plattform Werkraum Bregenzerwald ist Zumthor der Wunscharchitekt für ihr Werkraum-Haus, das 2011 stehen soll. „Schnell, spontan und überzeugt“ habe Zumthor auf die Anfrage der Handwerker reagiert, erzählt Werkraum-Geschäftsführerin Renate Breuß.

Ein erster Entwurf wurde Handwerksverein und Gemeindevertretung im März von Zumthor präsentiert. Das Gebäude, „ein Ort für alle, die bauen“ (Breuß), wird in steter Kommunikation zwischen Bauherren und Architekt entwickelt. Bei 90 Vereinsmitgliedern, und damit Bauherren, kein leichtes Unterfangen. Bei monatlichen „Werktagen“ wird diskutiert, eine Kerngruppe kommuniziert mit Zumthor.

Peter Zumthor lernte beim KUB-Bau die Arbeit von Bregenzerwälder Handwerkern schätzen und kooperiert seither mit unterschiedlichen Gewerken. Weil ihre Arbeitsweise der Maxime des auf handwerkliche Perfektion versessenen Architekten entspricht: „Zu alleroberst ist die Güte.“

27. Juni 2006 Der Standard

Millionen für Herkules

Rechtzeitig vor Beginn der Bregenzer Festspiele wird das Festspielhaus wiedereröffnet. Das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt kostet 40 Millionen Euro und beseitigt alte Defizite der Infrastruktur.

Bald werden es elektronische Grillen aus dem neuen Festspiel-Park zirpen: Das Festspielhaus wird wiedereröffnet, die Klangkünstler Thilges liefern die musikalischen Morsezeichen.

Als Ende der 1970er-Jahre das Bregenzer Festspielhaus gebaut wurde, handelten sich die damals absolut rote Bregenzer Stadtregierung eine neue Opposition und die absolut schwarze Landesregierung Konflikte mit kleinen Kulturschaffenden ein. Es wurde demonstriert, man gründete die alternative Randspiele und musste sie bald, finanziell ausgehungert, einstellen. Das Festspielhaus, der „Klotz am See“, wurde gegen heftigen Widerstand errichtet.

Es entstand ein Kompromissbau, der alles können und nichts kosten sollte. Was man ihm auch ansah. 1992 erkannte man endlich, dass man mit dem Festspielhaus dem Ruf des Architektur-Wunderlandes nicht gerecht wurde und schrieb einen Wettbewerb zu Sanierung und Erweiterung aus. Das Architekturbüro Dietrich/Untertrifaller gewann, durfte aber vorerst nur einen ersten Bauabschnitt, die Werkstattbühne und den Verwaltungstrakt realisieren.

Die Zeiten hatten sich geändert, auch die Hochkultur litt mittlerweile unter Budgetkürzungen. 2004 wurde dann der zweite Bauabschnitt, die Generalsanierung und Erweiterung des Festspielhauses genehmigt. 40 Millionen Euro sollten Bund, Land und Stadt dafür ausgeben. Bedingung war, dass die Festspiele selbst fünf Millionen beisteuern.

„Mit schwerem Herzen, aber unternehmerischen Geist haben wir die Haftung für die fünf Millionen übernommen“, sagt Günter Rhomberg. 3,2 Millionen Euro haben 26 Donatoren eingebracht. Darunter so illustre wie der Liechtensteiner Treuhänder Herbert Batliner und die Stiftung Propter Homines, der im Neubau auch ein Saal gewidmet ist. 40 Prozent von 35 Millionen übernahm der Bund.

Und das freut Günter Rhomberg schon sehr, „denn so wurden die Bregenzer Festspiele erstmals bei den Salzburger Festspielen erwähnt“. In einer Broschüre der Salzburger sei zu lesen, dass die Bregenzer mehr bekommen hätten, erzählt Rhomberg. Wie konnte das geschehen? „Weil Landeshauptmann Sausgruber Kanzler Schüssel überzeugt hat“. Aber auch, weil man in Wien, vermutet Rhomberg, die „Herkulesarbeit“ der Bregenzer zu schätzen wisse.

Jahr für Jahr schaffe man in nur vier Wochen Kartenerlöse von 15 Millionen Euro. Schnell ist man in Bregenz auch am Bau. Die Generalsanierung wurde in 303 Tagen erledigt. 50 Prozent der Baukosten wurden alleine in die Haus- und Bühnentechnik investiert. Was das Arbeiten im Festspielhaus einfacher und sicher macht. Neu gestaltet wurden die Fassade, der Eingangsbereich und der große Saal. Der bietet nun, ganz in Akazienfurnier gekleidet, 1700 rote Sitzplätze, bessere Akustik und Lichttechnik.

Neu sind auch die Logenplätze über der Seetribüne. Die nachtblauen Boxen bieten 66 Lederfauteuils für 66 VIPs, die wettergeschützt und kulinarisch umsorgt das Spiel am See sehen möchten. „Ein ruhiges, kompaktes und einheitliches Bild“ soll das Haus außen und innen bieten, sagt Architektin Susanne Gaudl.

Diesem Ziel wurde auch der Vorplatz angeglichen. 18.500 Quadratmeter brauner Splittmastixbelag vermitteln Sahara-Feeling, ein Hain aus 373 Bäumen bietet Schatten und schirmt die architektonische Einheit von den unansehlichen Nachbargebäuden (Kasino und Hotel) ab. Mit einem Fest für alle wird das Haus am 7. und 8. Juli eröffnet.

3. Mai 2003 Der Standard

Franzosen entdecken Vorarlberger Baukultur

„Warum ist Architektur in Vorarlberg so populär?“ Eine Gruppe französischer Fachjournalistinnen und -journalisten suchte in den vergangenen Tagen im Rheintal nach Antworten.

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12. Oktober 2002 Der Standard

Studium mit guten Aussichten

In Liechtenstein ist möglich, worüber in Österreich seit Jahren gestritten wird: An der Fachhochschule kann Architektur studiert werden. In kurzer Zeit, mit einer „gehörigen Arbeitsladung“ für die Studenten und mit starkem Bezug zur Praxis.

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10. Juli 2002 Der Standard

Trend zur Konzentration im Ländle

Gedränge an der Autobahn, leere Flächen in Ortszentren. Die Ansprüche an Gewerbeimmobilien in Vorarlberg sind sehr hoch. Die Preise auch. Obwohl in Randlagen ein Überangebot besteht, wird an Topstandorten im Rheintal kräftig gebaut.

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